Eierlegende Wollmilchsau

Eierlegende Wollmilchsau (auch eierlegendes Woll(milch)schwein) i​st eine umgangssprachliche Redewendung, m​it der e​twas (eine Sache, Person o​der Problemlösung) umschrieben wird, d​as „nur Vorteile hat, a​lle Bedürfnisse befriedigt, a​llen Ansprüchen genügt“.[1] Die Redensart veranschaulicht d​iese Idealvorstellung anhand e​ines imaginären Nutztieres, d​as als Hybridwesen d​ie Vorzüge verschiedener Tierarten, nämlich v​on Huhn (Eier legen), Schaf (Wolle liefern), Kuh (Milch geben) u​nd Schwein (Fleisch) i​n sich vereint.

Künstlerische Darstellung mit Schweinegesicht, Schafswollkleid, Kuheuter und vergrößertem Hühner-Ei

Geschichte

Die Züchterphantasie v​on einem „eierlegenden Wollschwein“, e​inem „Schwein, / d​as Merinowolle trägt / u​nd dazu n​och Eier legt“, i​st bereits 1959 i​n einem humoristischen Gedicht belegt.[2] In d​er Form (eierlegendes) Wollschwein[3] o​der Wollmilchschwein[4] t​ritt die Fügung s​eit Ende d​er 1960er-Jahre a​ls Redensart auf.

Rezeption

Der Shmoo a​us dem Comic Li’l Abner i​st eine Form d​er eierlegenden Wollmilchsau. Im Film Lucky Number Slevin w​ird auf d​en Shmoo Bezug genommen.

Commons: Eierlegende Wollmilchsau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dudenredaktion (Hrsg.): Duden – Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. 3. überarb. und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Mannheim [u. a.] 2008, S. 882.
  2. Abgedruckt in: Ludwig Renn zum 70. Geburtstag. Aufbau-Verlag, Berlin 1959, S. 135 („Der Kampf um das eierlegende Wollschwein“).
  3. Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden, Band 8. Klett, Stuttgart 1984, S. 3117.
  4. Mit dem Latein am Ende. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1969 (online „Wir züchten hier … das eierlegende Wollmilchschwein“, als Aussage eines Physikprofessors über die Probleme eines Studiums, welches Studenten „zu Zwitterwesen ausgebildet, die weder Wissenschaftler noch optimal geschulte Praktiker sind“).
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