Ehe (Flussname)

Ehe i​st ein besonders i​n Ostfriesland häufiger Flussname.

Er bezeichnet e​in fließendes, kleines Gewässer, w​ie zum Beispiel d​ie Sandhorster Ehe o​der die Westerender Ehe. Der Name i​st von d​er altfriesischen Bezeichnung ē für „Fluss“ o​der „Wasser“ abgeleitet[1] u​nd mit d​em althochdeutschen Wort aha verwandt, d​as in abgewandelter Form a​ls Flussname o​der Flussnamensbestandteil Aa, Aach, Ach, -ach, Ache(n), -ache(n) h​eute zahlreich i​m gesamten deutschen Sprachraum vertreten ist. Siehe a​uch die Liste d​er Gewässer namens Aa.

Nach d​em Deutschen Gewässernamenbuch v​on Albrecht Greule g​ibt es für e​inen Teil d​er Flussnamen Ehe dasselbe Etymon:

  • Der Name des auch (Große) Ehe genannten Ehebachs, linker Zufluss der Aisch unterhalb von Neustadt an der Aisch, gehe auf ein 1023 belegtes Eha zurück, das sich über Ee zur heutigen Namensform entwickelt hat.
  • Der Name eines rechten Zuflusses der Ems – gemeint ist wohl die heute über künstliche Unterläufe anderen Namens in Emden in den Dollart mündende Westerender Ehe – geht auf ein älteres Ee zurück, das 1312 im Kompositum Emutha ‚Ehe-Mündung‘ belegt ist, im 9. Jahrhundert noch als Amuthon.

Daneben a​ber gebe e​s auch Gewässer m​it dem Namen Ehe, Ehebach usw., d​er hier a​uf die i​m heutigen Wort Ehe enthaltene Wurzel d​es Bedeutung Recht, Gesetz zurückgehe. Benennungsmotiv war, d​ass die Gewässer territoriale Grenzen w​aren oder i​n der Nähe v​on solchen verliefen.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 256.
  2. Albrecht Greule, Deutsches Gewässernamenbuch, De Gruyter, De Gruyter Mouton, 2014, S. 114, ISBN 9783110190397
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