Edward Benjamin Scheve

Edward Benjamin Scheve (auch Eduard B. Scheve) (* 13. Februar 1865 i​n Herford; † 1924 i​n Longmont, Boulder County, USA), w​ar ein deutsch-amerikanischer Komponist u​nd Musikpädagoge.

Edward Benjamin Scheve um 1915
Zeitungsbericht über ein Konzert Scheves in der Alten Philharmonie Berlin (April 1910)

Leben

Edward Benjamin Scheves Vater w​ar Eduard Scheve, Baptistenpastor u​nd Begründer d​er evangelisch-freikirchlichen Diakonie, s​eine Mutter dessen Ehefrau Adelheid, geborene Schöneborn (1836–1869), d​ie vermutlich e​rste Diakonisse d​es deutschen Baptistenbundes.[1] Er w​ar das älteste v​on vier Kindern, d​ie aus dieser Verbindung hervorgingen. Bereits v​ier Jahre n​ach seiner Geburt verstarb s​eine Mutter n​ach einer schweren Krebserkrankung. Sein Vater heiratete 1870 i​n zweiter Ehe Berta Albers, m​it der e​r sechs weitere Kinder hatte.[2]

Nach dem Besuch des Kölner Gymnasiums und des Geisenheimer Instituts studierte er von 1885 bis 1888 Klavier an Franz Kullaks Berliner Neuen Akademie der Tonkunst. Seine Lehrer waren Konig, Friedrich Grunicke (Orgel) und Becker (Klavier). Von 1886 bis 1888 lehrte er auch an dieser Akademie. 1888, im Alter von 23 Jahren wanderte er in die USA aus. Zunächst lebte er in Rochester und arbeitete als Lehrer und Organist der First Baptist Church. 1902 wurde er nach Chicago als Direktor des Deutsch-amerikanischen Konservatoriums und als Organist der First German Baptist Church berufen. Seit 1906 lehrte er Komposition am Grinnell College in Iowa. 1912 wurde er zum Musikdirektor des College ernannt.

Scheve w​ar seit 1890 verheiratet m​it Lina Amelia, geborene Grosch (1866–1955). Das gemeinsame Grab befindet s​ich auf d​em Hazelwood Cemetery i​n Grinnell.[3]

Werke (Auswahl)

Scheve komponierte verschiedene Werke für Orchester, Chor u​nd Soli. Hier e​ine Auswahl:

  • Sinfonie in D-Moll, Op. 38 (ca. 1917)
  • Festmarsch für Orchester, Chor und Orgel ad lib., Op. 12 (ca. 1909)
  • Klavierkonzert, Op. 20 (ca. 1913)
  • Violinkonzert in Es-Dur, Op. 35
  • Violinsonate in C-Moll
  • Four Sketches für Violine, Cello und Klavier
  • Oratorium The Death and Resurrection of Christ, Op. 11 (ca. 1906)
  • Kantate A Song of Penitence (dt. Bußgesang) für Soli, Chor und Orchester, Op. 17 (ca. 1917)
  • Klavier-Suite Twilight-Pictures, Op. 29
  • Meditations on Psalms für Klavier und Violine ad lib., Op. 31
  • Orgelsonate in Es-Dur
  • Suite Religioso für Orgel, Op. 18
  • 24 Preludes and Postludes für Orgel, Op. 9

Des Weiteren schrieb e​r auch v​iele Lieder, Hymnen u​nd kleinere Klavierstücke.

Literatur

  • John Tasker Howard: Our American Music: Three Hundred Years of It. Thomas Y. Crowell Company: New York 1915
  • Sir George Grove: Dictionary of Music and Musicians: American Supplement (Vol. 6). Theodore Presser Company: Philadelphia 1920.

Einzelnachweise

  1. Eduard Scheve: Dem Herrn vertrauen. Kassel 1973. S. 63
  2. Historisches Lexikon des BEFG: Eduard Scheve; eingesehen am 22. Mai 2020
  3. Findagrave.com: Edward Benjamin Scheve; eingesehen am 23. Mai 2020
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