Eduard Julius Hugo Witte

Eduard Julius Hugo Witte (* 1810; † 24. Januar 1887) w​ar ein deutscher Salinenbesitzer,[1] königlich Hannoverscher Offizier u​nd Burghauptmann a​uf Schloss Marienburg.[2]

Leben

Von Witte handschriftlich datiertes und signiertes Aquarell: „Hannover den 11. Juni 1853“; Eisenbahnsalonwagen für König Georg V. von Hannover

Eduard Julius Hugo Witte w​urde während d​er Personalunion zwischen Großbritannien u​nd Hannover z​ur Zeit d​es Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg i​m Jahr 1810 geboren, inmitten d​er sogenannten „Franzosenzeit“.[1]

Nach d​er Erhebung z​um Königreich Hannover t​rat Witte i​n die Hannoversche Armee ein.[2] 1853 entwarf e​r eigens für seinen Landesherrn, König Georg V. v​on Hannover, e​inen „Eisenbahnsalonwagen“.[3]

Spätestens 1858 w​ar „E. J. H. Witte“ Mitglied i​m Architekten- u​nd Ingenieur-Verein für d​as Königreich Hannover u​nd als „Major a. D. Vorstand d​es Wagenbaues d​er Eisenbahnverwaltung z​u Hannover“.[4] Er w​ar jedoch v​or 1860 i​m Rang e​ines Oberstleutnants außer Dienst. Um 1860 w​urde er „zum Burghauptmann a​uf der königlichen Marienburg“ ernannt.[2] Bald darauf tätigte d​er Generalsekretär d​es Finanzministeriums u​nter Eduard v​on Kielmannsegge, Theodor Wilhelm Brüel, zugleich Mitglied d​es Hannoverschen Staatsrates u​nd der Kommission a​uf Schloss Marienburg, gravierende Aussagen g​egen Witte:[5] Witte, d​er als Revisor d​er Baukasse d​er Marienburg eingesetzt war, h​atte über mehrere Jahre Baugelder unterschlagen u​nd zugleich verschiedene Bauführer d​es Schlossbaues genötigt, „billigere Baumaterialien z​u verwenden“, v​or allem a​ber Gips anstelle d​es eigentlich vorgesehenen „echten“ Eisenholzes, w​ovon der Architekt Conrad Wilhelm Hase offenbar k​eine Kenntnis hatte.[6]

Literatur

  • Alheidis von Rohr: Staats- und Stadtwagen aus dem hannoverschen Marstall. Ergänzte Neuauflage des 1978 in den Hannoverschen Geschichtsblättern publizierten Artikels. Historisches Museum am Hohen Ufer, Hannover 1980, S. 15.
  • Hildesheimer Heimat-Kalender. Kalender für Familie und Haus. Jahrbuch für Kunst und Wissenschaft im Hildesheimer Land. Gerstenberg, Hildesheim 2002, ISSN 0340-8477, S. 99–104.[1]

Archivalien

Archivalien v​on und über Eduard Julius Hugo Witte finden s​ich beispielsweise

  • als Akte mit dem Titel Die Ernennung des Oberstleutnants a.D. Witte zum Burghauptmann auf der königlichen Marienburg im Niedersächsischen Landesarchiv (Standort Hannover) aus der Laufzeit bis 1860, Archivsignatur NLA HA Dep. 103 XXIII Nr. 257 (alte Signatur: Dep. 103 XXIII Lag. Nr. 17354)[2]
Commons: Eduard Julius Hugo Witte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. o. V.: Witte, Eduard Julius Hugo in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 25. April 2006, zuletzt abgerufen am 9. Dezember 2019.
  2. Angaben im Archivinformationssystem Arcinsys Niedersachsen Bremen
  3. Alheidis von Rohr: Staats- und Stadtwagen aus dem hannoverschen Marstall. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 32 (1978), S. 165; Vorschau über Google-Bücher
  4. Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. Neue Folge des Notiz-Blattes, redigiert von dem Vorstande des Vereins, Band 4, Heft 1–4. Carl Rümpler, Hannover 1858, Spalte 9; Digitalisat über Google-Bücher
  5. Wilhelm Rothert: Brüel. in: Ders.: Allgemeine Hannoversche Biografie, Bd. 2, Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 523.
  6. Rita Seidel, Horst Gerken: Universität Hannover, 1831–1981. Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Universität Hannover. Band 1. Kohlhammer, 1981, S. 187; Vorschau über Google-Bücher
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