Echter Wiesenhafer
Der Echte Wiesenhafer (Helictochloa pratensis (L.) Romero Zarco, Syn.: Helictotrichon pratense (L.) Besser; Avena pratensis L.) ist ein 20 cm bis 80 cm groß werdendes Süßgras. In einigen deutschen Bundesländern steht es auf der Roten Liste, da seine Bestände durch die Zerstörung seiner Lebensräume zurückgehen. Er ist seltener als der Flaumige Wiesenhafer und ist nur schlecht als Futtergras geeignet.
Echter Wiesenhafer | ||||||||||||
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Echter Wiesenhafer (Helictochloa pratensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Helictochloa pratensis | ||||||||||||
(L.) Romero Zarco |
Erkennungsmerkmale
Er unterscheidet sich vom Flaumigen Wiesenhafer (Avenula pubescens) durch die kahlen, maximal rauen Blattscheiden, die bandartig flachen Grannen, die borstlichen Blättern, die 3-5-blütigen Ährchen und die deutlich 3-nervigen Hüllspelze.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = meist 126, aber auch 84–147.[1]
Vorkommen
Der Echte Wiesenhafer besiedelt Trocken- und Halbtrockenrasen, Magerrasen oder auch lichte Wälder. Er bevorzugt basenreiche Standorte und verträgt auch kalkhaltigen Boden. Er kommt aber meist auf kalkarmen oder entkalkten, gern schweren, steinigen oder reinen Tonböden in sommerwarmer Klimalage vor. Er gedeiht in der Gesellschaft Viscario-Avenetum pratensis aus dem Verband Mesobromion erecti, kommt aber auch in anderen Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea oder in denen der Verbände Violion caninae oder Erico-Pinion vor.[1]
In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Heuberg bei Häselgehr bis zu 1800 Metern Meereshöhe auf.[2]
Ökologie
Er ist ein Magerkeitszeiger und eine Licht- bis Halbschattenpflanze.[1]
Systematik
Man kann die folgenden Unterarten unterscheiden[3]:
- Helictochloa pratensis subsp. gonzaloi (Sennen ex St.-Yves) Romero Zarco (Syn.: Avenula gonzaloi (Sennen) Holub): Sie kommt in Spanien vor.[3]
- Helictochloa pratensis subsp. hirtifolia (Podp.) Romero Zarco (Syn.: Avenochloa pratensis subsp. hirtifolia (Podp.) Holub): Sie kommt von Österreich bis zur Slowakei vor.[3]
- Helictochloa pratensis subsp. iberica (St.-Yves) Romero Zarco (Syn.: Helictotrichon pratense subsp. ibericum (St.-Yves) Mateo & Figuerola): Sie kommt in Spanien und Frankreich vor.[3]
- Helictochloa pratensis subsp. pratensis: Sie kommt von Europa bis zum Iran vor.[3]
- Helictochloa pratensis subsp. requienii (Mutel) H.Scholz (Syn.: Helictotrichon requienii (Mutel) Henrard): Sie kommt in Spanien und Frankreich vor.[3]
Literatur
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. ISBN 3-8274-1496-2
- E. Foerster: Seggen, Binsen, Simsen und andere Scheingräser des Grünlandes – Ein Schlüssel zum Bestimmen im blütenlosen Zustand (Manuskript Kleve-Kellen März 1982)
- Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch (Parey Buchverlag Berlin 2000), ISBN 3-8263-3327-6
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Gräser (Kosmos Naturführer) (11. Auflage, 1998, Kosmos-Verlag) ISBN 3-440-07613-X
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 246.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 170.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Helictochloa pratensis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 27. Mai 2020.
Weblinks
- Helictotrichon pratense. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Helictotrichon pratense (L.) Besser In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. September 2015.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants 1986, ISBN 3-87429-263-0
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)