Dunbar-Zahl
Unter der Dunbar-Zahl (englisch Dunbar’s number) versteht man die theoretische „kognitive Grenze“ der Anzahl an Menschen, mit denen eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann. Das Konzept wurde vom Psychologen Robin Dunbar entwickelt. Die Dunbar-Zahl beschreibt die Anzahl der Personen, von denen jemand die Namen und die wesentlichen Beziehungen untereinander kennen kann.
Dunbar sieht die Anzahl als Eigenschaft bzw. Funktion des Neocortex. Im Allgemeinen betrage die Dunbar-Zahl 150, wobei die Anzahl der Freunde individuell zwischen 100 und 250 schwanken könne.[1] Ob sie auch für sogenannte virtuelle soziale Netzwerke gilt, ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Erste Studien dazu bestätigen die Gültigkeit auch für diesen Bereich.[2]
Literatur
- R. I. M. Dunbar: Coevolution of neocortical size, group size and language in humans. In: Behavioral and Brain Sciences. 16, 1993, S. 681, doi:10.1017/S0140525X00032325.
- J. Saramaki, E. A. Leicht, E. Lopez, S. G. B. Roberts, F. Reed-Tsochas, R. I. M. Dunbar: Persistence of social signatures in human communication. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 111, 2014, S. 942, doi:10.1073/pnas.1308540110.
Weblinks
- Holger Dambeck: Soziale Netzwerke: Neue Freunde verdrängen alte Freunde. In: Spiegel Online. 7. Januar 2014, abgerufen am 10. Juni 2015.
- Aleks Krotoski: Robin Dunbar: We can only ever have 150 friends at most… In: The Guardian. 19. Mai 2014, abgerufen am 10. Juni 2015.
Einzelnachweise
- Holger Dambeck: Soziale Netzwerke: Neue Freunde verdrängen alte Freunde. In: Spiegel Online. 7. Januar 2014, abgerufen am 7. Januar 2014.
- Werner Stangl: Dunbar-Zahl. In: Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. 10. Juli 2018, abgerufen am 10. Juli 2018.