Dschurdschī Zaidān

Dschurdschī Zaidān (arabisch جرجي زيدان, DMG Ǧurǧī Zaidān), auch George, Gurgi, Jirji und ähnlich geschrieben, (* 14. Dezember 1861 in Beirut; † 22. Juli 1914 in Kairo) war ein bekannter Schriftsteller, Herausgeber und Historiker der arabischen Nahda. Er gilt als Pionier des arabischen historischen Romans, erlangte jedoch auch durch die Begründung der bis heute fortbestehenden Zeitschrift al-Hilāl große Bedeutung.

Dschurdschī Zaidān

Leben

Dschurdschī Zaidān wurde in Beirut geboren und wuchs als Sohn einer griechisch-orthodoxen Familie in eher ärmlichen Verhältnissen auf. 1881 begann er ein Studium der Medizin am Syrian Protestant College, der späteren Amerikanischen Universität von Beirut, brach seine Ausbildung jedoch nach weniger als einem Jahr wieder ab, nachdem einer der Dozenten wegen seiner Vorlesungen über den Darwinismus entlassen worden war, und zog, wie viele seiner Landsleute, nach Kairo. Nach kurzen Aufenthalten im Sudan und in London ließ er sich dort dauerhaft nieder.

Er arbeitete für die Zeitschriften az-Zamān und al-Muqtataf und betätigte sich als Autor verschiedenster wissenschaftlicher und belletristischer Werke, von denen seine insgesamt 23 historischen Romane, die vor allem die muslimische Frühzeit zum Thema haben, besonders populär wurden. 1892 gründete er die Zeitschrift al-Hilāl („Die Mondsichel“), deren Ausrichtung und Inhalte er nicht nur als Herausgeber, sondern auch als Autor bis zu seinem Tode 1914 maßgeblich bestimmte.

Werke

  • Tārīḫ at-tamaddun al-Islāmī („Geschichte der islamischen Zivilisation“), 5 Bände, Kairo 1902–1906. Das Werk wurde wegen seiner negativen Darstellung der Umayyaden und allgemein der Araber von Zeitgenossen wie Rafīq Bey al-ʿAzm (1865–1925), Schiblī an-Nuʿmānī (1858–1914) und Raschīd Ridā scharf kritisiert.[1]
  • Riwāyat al-mamlūk aš-šārid. Uebers. aus d. Arab. von Martin Thilo unter dem Titel "Der letzte Mameluck und seine Irrfahrten. Ein historischer Roman." Mit Bildn. u. faks. Brief d. Verf. Barmen: Klein 1917.
  • „Geschichte der arabischsprachigen Literatur“. 4 Bände, 1911–1914.

Literatur

  • Thomas Philipp: The role of Jurji Zaidan in the intellectual development of the Arab Nahda, Ann Arbor 1971.
  • Anne-Laure Dupont: Ǧurǧī Zaydān (1861–1914): écrivain réformiste et témoin de la Renaissance arabe. Damaskus: IFPO 2006.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Werner Ende: Arabische Nation und islamische Geschichte. Die Umayyaden im Urteil arabischer Autoren des 20. Jahrhunderts. Beirut-Wiesbaden: Franz Steiner 1977. S. 37–51.
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