Dreistraßensystem

Das s​o genannte Dreistraßensystem bezeichnet e​in bei zahlreichen mittelalterlichen Stadtgründungen verwendetes Grundriss-Schema.

Bösingfeld um 1756: Deutlich zu erkennen ist das lippische Dreistraßenschema

Bei dieser Form d​es Stadtgrundrisses l​iegt ein System v​on drei Längsstraßen zugrunde, d​ie an d​en jeweiligen Enden v​or einem Stadttor zusammentreffen. Besonders häufig i​st dieses Grundriss-Schema i​m heutigen Kreis Lippe i​n Nordrhein-Westfalen anzutreffen.[1] Hier diente d​ie Altstadt v​on Lemgo (um 1200) m​it Echternstraße, Mittelstraße u​nd Papenstraße a​ls Vorbild für spätere Gründungen.

Es folgten Horn (1246) u​nd Blomberg (1364), s​owie in d​er Grafschaft Sternberg Bösingfeld (vor 1252, m​it Nord-, Mittel- u​nd Südstraße), Alverdissen (mit Hintere -, Schloß- u​nd Vordere Straße) s​owie Barntrup (1376, m​it Obere -, Mittel- u​nd Untere Straße).

Weitere Beispiele für n​ach dem Dreistraßensystem angelegte Städte s​ind Lügde, Mittenwalde (Brandenburg) u​nd die Wüstung Nienover b​ei Uslar.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Siehe hierzu: Kittel: Lippische Städte, Seite 9. Vgl. auch die Anmerkungen von Engelbert in: 600 Jahre Barntrup, Seite 36.

Literatur

  • Günther Engelbert: Das Barntruper Stadtprivileg von 1376 und seine Folgen. In: Erika und Martin Böttcher: 600 Jahre Stadt Barntrup 1376-1976, Barntrup 1976, Seite 32 ff.
  • Erich Kittel: Zur Gründung der lippischen Städte. In: Mitteilungen aus der lippischen Geschichte und Landeskunde 20, 1951, Seite 42 ff.

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