Donna Juanita
Donna Juanita ist eine Operette (Opera buffa) in drei Akten des Komponisten Franz von Suppè; für das Libretto zeichneten Camillo Walzel (unter seinem Pseudonym F. Zell) und Richard Genée verantwortlich, nach „Die Verschwörung der Frauen oder Die Preußen in Breslau“ 1858 von Arthur Müller (um 1825–1873). Am 21. Februar 1880 erlebte dieses Theaterstück am Carltheater in Wien seine Uraufführung.
Werkdaten | |
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Originaltitel: | Donna Juanita |
Form: | Operette |
Originalsprache: | Deutsch |
Musik: | Franz von Suppè |
Libretto: | Richard Genée F. Zell |
Uraufführung: | 21. Februar 1880 |
Ort der Uraufführung: | Carltheater, Wien |
Ort und Zeit der Handlung: | die von britischen Truppen besetzte spanische Hafenstadt San Sebastian, 1796 |
Personen | |
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Nach Motiven dieser Operette komponierte Eduard Strauß seine Juanita-Quadrille und Karl Pauspertl arrangierte das Stück neu und brachte es unter dem Titel Der große Unbekannte 1925 auf die Bühne.
Handlung
- 1. Akt – San Sebastian, großer Platz vor dem Wirtshaus
Kapitän Dufour gilt als Kriegsgefangener, darf sich aber gegen Ehrenwort in der Stadt frei bewegen. Dabei hat er sich in Petrita, die Schwester des Wirts Gil Polo verliebt. Die britischen Besatzungstruppen sind der spanischen Bevölkerung verhasst und deshalb stellt sich Dufour (auch Petritas wegen) auf die Seite der Bevölkerung. Der Alkalde Pomponio liebt Petrita ebenfalls und spioniert ihr nach, während seine Ehefrau Olympia für Kapitän Dufour schwärmt. Dufour lässt sich zum Schein auf Olympias Avancen ein, da er ihre Hilfe für seine Flucht benötigt.
Der britische Kommandant ist halb blind, halb taub und halb lahm, hofft aber dennoch optimistisch, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Plötzlich erscheint René Dufour, der sich im Auftrag General Pichegrus als Spion nach San Sebastian geschlichen hat. In Frauenkleidern gelingt ihm der Zutritt zum Palast und als Donna Juanita verdreht der hübsche Seekadett Oberst Douglas den Kopf und horcht ihn aus.
- 2. Akt – Im Haus Pomponios
René hat als Donna Juanita nicht nur Oberst Douglas, sondern auch dem Alkalden völlig den Kopf verdreht. Da dieser Plan so einfach funktionierte, wird René übermütig und macht in seiner Verkleidung nicht nur Olympia, sondern auch die Braut seines Bruders Gaston eifersüchtig. Später allerdings spricht er sich mit Petrita aus und lüftet sein Geheimnis. Olympia gegenüber spielt René weiterhin die Kokette und kann sie so ablenken, als er einen Trupp französischer Soldaten heimlich nach San Sebastian schmuggelt.
- 3. Akt – Volksfest in San Sebastian
Es findet in San Sebastian, auf dem großen Platz vor dem Wirtshaus, ein Volksfest statt und dabei sind alle anwesenden Erwachsenen als Kinder verkleidet. Oberst Douglas und der Alkalde Pomponio sind schon ziemlich angetrunken als René Dufour (als Donna Juanita verkleidet) auf sie trifft. Er flirtet mit den beiden bis das Fest ihren Höhepunkt erreicht hat. In einem geeigneten Augenblick gibt er seinen Kameraden ein Zeichen und diese stürmen aus ihren Verstecken. Die ganze Stadt kann ohne eine Schuss eingenommen werden. Um weiteres Blutvergiessen zu vermeiden, ergibt sich Oberst Douglas mit seinen Truppen und René Dufour wird für seine Tapferkeit von General Pichegru zum Lieutenant befördert.
Literatur
- Leo Melitz: Führer durch die Operetten. Globus-Verlag, Berlin 1917, S. 32–33.
- Franz von Suppè: Donna Juanita. Komische Oper in 3 Akten. Crantz, Leipzig 1902.