Dogū
Die Dogū (jap. 土偶, dt. „Erdfigur“) sind Statuen aus der traditionellen japanischen Kunst aus Terrakotta. Sie stellen meist eine weibliche Figur dar, teils aber auch Männer oder Tiere. Sie treten von der Mitte bis zum Ende der Jōmon-Zeit auf.
Sie haben ein Gesicht, abstehende Beine und ziemlich kleine Arme und kugelförmige, manchmal mit einem Querstrich geteilte „Froschaugen“. Diese Skulpturen sind oft mit komplexen geometrischen Mustern verziert. Selbst die kleineren Figuren in der Größe von 15 bis 25 cm betonen meist die weiblichen Geschlechtsmerkmale. Sie stehen in Zusammenhang mit der Vorstellung von einer Muttergottheit. Die Figuren deuten auf einen Fruchtbarkeitskult hin.[1]
Man findet sie zu Ende der Jomon-Zeit auch in vereinfachten Formen, die Doban genannt werden, auf deren Grundlage wurden zu dieser Zeit auch Domen genannte Masken hergestellt.
Ihre ehemalige Bedeutung und ihre mögliche Beziehung zu den in der Kofun-Zeit als Grabbeigabe auftretenden Haniwa ist noch unbekannt.[2]
Literatur
- Jürgen Berndt (Hrsg.): Japanische Kunst I. Leipzig, Koehler & Amelang, 1975, S. 23–32
- Renée Violet: Kleine Geschichte der japanischen Kunst. Köln, DuMont, 1984, ISBN 3-7701-1562-7
Weblinks
Einzelnachweise
- Renée Violet: Kleine Geschichte der japanischen Kunst, S. 11–13.
- Helmut Weygandt (Hrsg.): Was blieb: Lebendige Kunst der fernen Völker, München 1971, Humboldt TB Nr. 141, S. 48.