Dix-Hallpike-Lagerungsprobe
Die Dix-Hallpike-Lagerungsprobe, auch Dix-Hallpike-Manöver, ist eine spezielle Lagerung mit Kopfdrehung, die zur Diagnostik des benignen (gutartigen) paroxysmalen (anfallsweisen) Lagerungsschwindel eingesetzt wird.
Zur Durchführung erfolgt eine 30-sekündige Inspektion der Augen des auf der Untersuchungsliege sitzenden Patienten um einen gegebenenfalls bestehenden Nystagmus (= schnelle, springende Augenbewegungen) beobachten zu können. Der Kopf des Patienten sollte um etwa 20 Grad nach hinten überstreckt (dorsalextendiert) und um 45 Grad zur betroffenen Seite gedreht sein. Nach Aufklärung des Patienten über das folgende Manöver und die Notwendigkeit, die Augen offen zu halten, erfolgt eine rasche Lagerung in die liegende Position. Der Kopf sollte dabei über die Untersuchungsliege hinaus hängen. Der Test ist dann positiv, wenn der Patient nach einigen Sekunden Latenz einen Drehschwindel erleidet und der Untersucher einen Nystagmus beobachten kann. Beides sollte innerhalb von einer Minute vorübergehen (sistieren). Ein positiver Test stützt die Diagnose eines benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels des hinteren Bogenganges des unten liegenden Ohres. Nach Wiederaufrichten des Patienten kann gegebenenfalls erneut ein Nystagmus beobachtet werden. Bei wiederholter Durchführung des Manövers zur gleichen Seite nehmen Nystagmus und Schwindel in der Regel ab (Ermüdbarkeit). Der Test sollte für beide Seiten durchgeführt werden. Die Sensitivität des Manövers wird mit 88 Prozent angegeben[1][2]
Falsch negative Ergebnisse können mit der Verwendung einer Frenzel-Brille vermieden werden, die dabei hilft einen Nystagmus zu erkennen.
Einzelnachweise
- Neurologie compact: Für Klinik und Praxis. 6. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-13-117196-2, S. 48–49, doi:10.1055/b-002-66265 (thieme-connect.de [abgerufen am 13. Oktober 2019]).
- UpToDate. Abgerufen am 13. Oktober 2019.