Directory of Open Access Journals
Das Directory of Open Access Journals (DOAJ) ist ein an der Universitätsbibliothek der Universität Lund in Schweden begründetes und seit 2013 von der britischen Non-Profit-Organisation IS4OA betriebenes Verzeichnis von Elektronischen Zeitschriften, die nach den Grundsätzen des Open Access im Internet frei zugänglich sind.[1]
Aufgenommen werden wissenschaftliche Fachzeitschriften mit Qualitätskontrolle, die kostenfrei sofort nach Erscheinen (und nicht erst nach einer Sperrfrist, embargo period) online zur Verfügung stehen. Die Mehrzahl der aufgenommenen Publikationen weist keine Freigabe von Inhalten etwa nach dem Modell der Creative Commons auf, obwohl die Open-Access-Erklärungen nicht nur das Zugangshindernis der Preisbarrieren beseitigen möchten, sondern sich auch gegen die permission barriers wenden.
Im Dezember 2004 zählte das DOAJ über 1.400 Einträge, im Januar 2006 erreichte es die Zahl von 2.000 freien Zeitschriften. Im Oktober 2007 waren bereits 2.880 Zeitschriften angeführt, im September 2008 waren es 3.644, im September 2010 5.350, im Oktober 2012 8.317, am 5. Januar 2014 9.804, am 30. Januar 2015 10.205 und am 4. Dezember 2015 10.800 Zeitschriften.
Anders als bei der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB), die unter anderem aufgrund weniger strenger Aufnahmekriterien erheblich mehr Zeitschriften als "frei" auflistet, ist bei einem Teil der Zeitschriften eine Suche nach einzelnen Aufsätzen möglich (im Januar 2006 an die 400 Zeitschriften mit knapp 84.000 Artikeln, im September 2008 1.254 Zeitschriften mit 209.571 Artikeln, im September 2010 2.257 Zeitschriften mit 442.468 Artikeln, im Oktober 2012 4.099 Zeitschriften mit 919.304 Artikeln). Mit Stand 5. Januar 2014 waren 5.636 Zeitschriften (mit insgesamt 1.573.847 Artikeln) auf Artikelebene durchsuchbar, das entspricht rund 57,5 % aller gelisteten Open-Access-Zeitschriften. Am 30. Januar 2015 waren 6.084 Journale mit 1.833.467 Artikeln durchsuchbar.
Einträge von Zeitschriften und Artikeln stehen nach dem OAI-Standard zur Verfügung.
2014 wurden die Kriterien für die Aufnahme in das DOAJ verändert, sodass Zeitschriften, die bis März 2014 nach alten Kriterien registriert waren, eine erneute Aufnahme beantragen müssen.[2][3]
DOAJ wird über Spenden finanziert, von denen 40 % von Verlagen und 60 % aus dem öffentlichen Sektor stammen.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Richard van Noorden (2014): Open-access website gets tough. In: Nature 512: 17. doi:10.1038/512017a.
- DOAJ - Reapplications. Abgerufen am 30. Januar 2015.
- DOAJ - A note about Reapplications. Artikel vom 29. Mai 2014, abgerufen am 30. Januar 2015.
- DOAJ: Directory of Open Access Journals. Abgerufen am 19. März 2020 (englisch).