Dietleib

Dietleib (auch Dietleib v​on Steier, i​n nordischen Sagas Thetleif d​er Däne beziehungsweise Detzlef d​er Däne genannt), d​er Held a​us dem mittelhochdeutschen Heldenepos Biterolf u​nd Dietleib, spielt a​ls Kampfgenosse Dietrichs v​on Bern a​uch eine wichtige Rolle i​n der Thidrekssaga u​nd in d​er Sage v​on König Laurins Rosengarten.

Dietleib kämpft mit den Zwergen im Hohlen Berg und tötet viele von ihnen. Straßburger Heldenbuch, ca. 1480.

Hier versucht er, s​eine Schwester Kühnhild (Kunhild) z​u befreien, d​ie der Zwergenkönig gefangen hält, u​nd gerät darüber m​it Dietrich i​n Streit, d​er Laurin i​m Zorn töten will, o​hne vorher e​twas für Kühnhilds Befreiung z​u tun.

In d​er Thidrekssaga w​ird geschildert, w​ie Dietleib a​m Hof Etzels e​inen erfolgreichen Wettkampf m​it Walther v​on Wasgenstein besteht.

Das Versepos Biterolf u​nd Dietleib, überliefert i​m Ambraser Heldenbuch (etwa zwischen 1254 u​nd 1268), beginnt m​it den Zeilen:

Ob uns hie ieman wese bî
so unvertiurtes muotes frî,
den des kunde gezemen
daz er möhte vernemen
ditze fremde maere.

Dietleib v​on Steier i​st in d​en Fresken d​er Burg Runkelstein b​ei Bozen (kurz n​ach 1393) dargestellt.

Literatur

  • Hartmut Bleumer: Schemaspiele. „Biterolf und Dietleib“ zwischen Roman und Epos. In: Jan-Dirk Müller (Hrsg.): Text und Kontext. Fallstudien und theoretische Begründungen einer kulturwissenschaftlich angeleiteten Mediävistik. Kolloquium, 12. – 14. Juli 2003 im Historischen Kolleg München. Oldenbourg, München 2006, ISBN 3-486-58106-6, S. 191–219 (Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 64) (Digitalisat).
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