Diedrich Murken

Diedrich Murken (* 17. August 1893 i​n Herford; † 23. Dezember 1958 i​n Gütersloh) w​ar ein deutscher Arzt, Gynäkologe u​nd Geburtshelfer.

Bernhard Dörries: Dr. Diedrich Murken mit Tochter, 1934. Öl auf Leinwand, 120 × 100 cm. Fotografie von Elisabeth Murken, 1934

Leben und Wirken

Diedrich Murken studierte n​ach seinem Abitur a​m Friedrichs-Gymnasium i​n Herford v​on 1913 b​is 1914 Medizin i​n Göttingen. Nach d​em Wehrdienst b​ei dem Hannoverschen Pionierbataillon Nr. 10 i​n Minden 1914, a​ls Unteroffizier a​n der Westfront i​n Flandern v​on 1915 b​is 1917 u​nd bis z​um Kriegsende 1918 a​ls Leutnant z​ur Flakabwehr i​n Rumänien setzte e​r das Medizinstudium i​n Göttingen u​nd Jena v​on 1918 b​is 1920 fort. Das Medizinische Staatsexamen l​egte er 1920 i​n Jena ab. Danach klinisches Praktikum i​n der Psychiatrischen Universitätsklinik i​n Jena b​ei Hans Berger (1873–1941). Dieser überließ i​hm seine Krankenakten v​on durch Giftgas verwundeten Soldaten a​us dem Flandernfeldzug i​m Ersten Weltkrieg a​ls Doktorarbeit. Promotion 1920 a​n der Universität Jena über d​as Thema "Psychosen n​ach Kohlenoxyd-Vergiftung".

Facharztausbildung i​n Chirurgie a​m Städtischen Krankenhaus i​n Stolp (1921–1925). Ausbildung z​um Sportarzt a​m Deutschen Hochschulinstitut i​n Marburg (1926). Anschließend Assistenzarzt a​n den Hebammenlehranstalten i​n Osnabrück u​nd Hannover u​nter Leitung d​es Gynäkologen Paul Rissmann (1867–1932) v​on 1926 b​is 1928. Von 1928 b​is 1958 niedergelassener Facharzt für Frauenheilkunde u​nd Geburtshilfe i​n Gütersloh, Gründer u​nd ärztlicher Leiter d​er privaten Frauenklinik Dr. Diedrich Murken i​n Gütersloh 1946–1958.

Diedrich Murken i​st Sohn d​es Gymnasiallehrers Diedrich Murken (1856–1937) u​nd von Elise Murken, geb. Schaberg (1870–1959), Schwester d​er Malerin Laura Schaberg. Er w​ar verheiratet m​it der Berufsschullehrerin Elisabeth Murken, geb. Goebel (1908–1998), m​it der e​r fünf Kinder hatte, darunter d​ie Ärzte Axel Hinrich Murken u​nd Jan Murken.

Aktivitäten

Vorsitzender d​er Gütersloher Sportvereinigung Arminia (1930–1934), Vorsitzender d​es Ärztevereins d​es Kreises Wiedenbrück (1954–1958), Vorsitzender d​es Verbandes d​er Privatkliniken i​n Nordrhein-Westfalen (1954–1958), Vorsitzender d​er Elternpflegschaften d​er Gütersloher Realschulen (1948–1954). Mitglied d​es Vorstandes d​er Allgemeinen Ortskrankenkasse Bielefeld (1953–1958).

Publikationen

  • Psychosen nach Kohlenoxyd-Vergiftung (Medizinische Dissertation, Jena 1920)
  • Doppelseitige symmetrische Femurschaftfraktur beim Neugeborenen bei spontaner Geburt In: Zentralblatt für Gynäkologie. 51 (1927), S. 2236 bis 2238
  • Klinische Versuche mit Ovarialhormon In: Zentralblatt für Gynäkologie 52 (1928) S. 356–360
  • Die Provinzial-Hebammen-Lehranstalt (Frauenklinik) In: Aus den sozialen Einrichtungen der Provinz Hannover. Düsseldorf 1928, S. 72–80

Literatur

  • Ernst Knorr: Dr. Murken 65 Jahre. Privatklinik und Sanatorium 60 (1958), S. 279
  • Axel Hinrich Murken: Diedrich Murken (1893-1958). Leben und Wirken eines Gütersloher Frauenarztes. Gütersloher Beiträge zur Heimat und Landeskunde des Kreises Gütersloh (1973), Heft 32/33, S. 667–673
  • Stefan Grimm: Dr. Diedrich Murken (1893-1958). In: Stephan Grimm und Heinrich Lakämper-Lührs (Hrsg.): Gütersloher schreiben Geschichte. Gudensberg-Gleichen 2005, S. 58–59
  • Hans-Dieter Musch: Als die Gütersloher in der Murken-Klinik zur Welt kamen. In: Hans-Dieter Musch: Weißt Du noch? Erinnerungen an das alte Gütersloh. 2. Auflage. Gütersloh 2012, S. 123–124
  • Burkhard Buchen (Hrsg.): Seniorenwohnpark Dr. Murken. Festschrift, 25 Jahre. Gütersloh 2007
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