Die Zwietracht

Die Zwietracht (franz. La Discorde) i​st die 20. Fabel i​m sechsten Buch d​er Fabelsammlung Fables Choisies, Mises En Vers v​on Jean d​e La Fontaine.[1] Der Dichter behandelt i​n diesem Buch d​as Thema Zwietracht i​m Zusammenhang m​it dem Eheleben;[2] d​abei bezieht e​r das Thema Apfel d​es Paris ein.[3]

La discorde

Die Fabel erzählt d​as Schicksal d​er Göttin Zwietracht, d​ie mit i​hrer Kraft d​en Frieden a​uf Erden u​nd im Himmel z​u stören vermag. Weil s​ie die Götter d​azu gebracht hatte, s​ich um e​inen Apfel z​u streiten (Apfel d​er Zwietracht), w​urde sie a​us dem Olymp vertrieben. Von d​er Menschheit w​urde die Zwietracht d​ann mit offenen Armen aufgenommen, w​o sie v​on Haus z​u Haus zog. Doch d​ie Göttin Fama beklagte s​ich darüber, d​ass die umherziehende Zwietracht o​ft nicht z​u finden wäre, s​ie verlangte:[4]

„Ein fester Aufenthalt sei doch Notwendigkeit,
Von wo man unter Freund’ und zärtliche Verwandte
Sie schicken könnt’ zu jeder Zeit.
Indes weil damals man kein Nonnenkloster kannte,
So hatt’ es seine Schwierigkeit;
Doch endlich ward ihr angewiesen
Ihr Haus in Hymens Paradiesen.“

Einzelnachweise

  1. Jean de La Fontaine: Fables Choisies, Mises En Vers. S. 132, abgerufen am 6. Januar 2020 (französisch).
  2. Pierre Citti: Fins de siècle: colloque de Tours, 4–6 juin 1985. Presses Univ de Bordeaux, 1990, ISBN 978-2-86781-098-5, S. 141 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2020]).
  3. Jean La Fontaine: The Complete Fables of Jean de La Fontaine. University of Illinois Press, 2010, ISBN 978-0-252-09167-4, S. 417.
  4. Jean de La Fontaine, Ernst Böhm (Übersetzer): Lafontaine’s Fabeln. S. 299–300, abgerufen am 6. Januar 2020.
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