Die Modenwelt

Die Modenwelt w​ar eine Frauenzeitschrift v​on 1865 b​is 1942.

Die Modenwelt, 1911

Geschichte

Illustrirte Frauen-Zeitung vom 29. Mai 1876

1865 gründeten der Verleger Franz von Lipperheide und seine Frau Frieda die Modenwelt in seinem Verlag in Berlin. Beide waren vorher bei der Modezeitschrift Der Bazar angestellt gewesen.[1] Nach deren Vorbild schufen sie ein ähnliches Blatt, das ausführlich über Mode und Handarbeiten berichtete, aber billiger im Verkauf war. Es gab zahlreiche Abbildungen, vor allem Stahlstiche, einige davon koloriert.[2]

Im ersten Jahr gab es 17.000 Abonenntinnen, 1871 waren es bereits etwa 100.000, fast soviel wie Der Bazar. Seit 1874 wurde die Illustrirte Frauen-Zeitung als Unterhaltungsbeilage ergänzt. Diese enthielt Berichte zu den verschiedensten Themen, darunter literarische Texte mit einem guten Niveau. Die Modenwelt war neben dem Bazar die wichtigste Frauenzeitschrift im Deutschen Reich im späten 19, Jahrhundert.[3] Es gab Ausgaben in zehn weiteren Sprachen und in Österreich-Ungarn.[4]

1910 erwarb d​er Ullstein-Verlag Die Modenwelt. Er übernahm d​eren beliebte Schnittmusterbögen a​uch für s​eine anderen Frauenzeitschriften Das Blatt d​er Hausfrau u​nd Die Praktische Berlinerin. 1913 w​urde die Die elegante Mode eingegliedert, 1927 d​ie beiden anderen Zeitschriften.

1937 wurden Die Modenwelt m​it dem Bazar z​ur Neuen Modenwelt zusammengelegt. Seit 1939 hieß s​ie wieder Die Modenwelt u​nd bestand b​is 1942. 1952 w​urde die Brigitte a​ls deren Nachfolgerin gegründet.

Persönlichkeiten

Leitende Redakteurinnen
  • Frieda Lipperheide, 1865–1896
  • Doris Kiesewetter, vor 1906–um 1910
  • Gunda Beeg, 1910–1911, vorher Redakteurin seit etwa 1896[5]
  • Maria Müller, 1915[6]
  • Mimi (Dynair?), 1915
  • Barbara von Treskow, 1932–1943
Weitere Mitarbeiterinnen

Literatur

Digitalisate
Wikisource: Illustrirte Frauen-Zeitung – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Barbara Krautwald: Bürgerliche Frauenbilder uim 19. Jahrhundert. Die Zeitschrift "Der Bazar". Transkript Verlag Bielefeld, 2021, S. 52f., mit einigen Angaben zur Geschichte
  2. Zum fünfundzwanzigsten Bestehen der "Modenwelt", 1890; zitiert in Archiv für Geschichte des Buchwesens, Band XXIV (24), 1983, S. 817; 1890 gab es 18 Xylographen (Holzschnitzer) für die Abbildungen
  3. Ruth Steinberg-Groenhof: Die Schriftstellerin Emmi Lewald (1866–1946). Weibliche Autorschaft, Zeitgeist und Literaturmarkt, Böhlau Köln 2015,S. 184, mit einigen Angaben zur Geschichte
  4. Gustav Dahms: Das litterarische Berlin. Illustriertes Handbuch der Presse in der Reichshauptstadt, Berlin 1895, S. 193f.
  5. Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums 1700–1910. Band 98, 1983. S. 20
  6. Sperlings Zeitschriften-Adressbuch, 1915
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