Die Küste (Bremen)
Die Küste wurde das ehemalige Vergnügungsviertel am Bremer Hafen in Bremen-Walle genannt.
Lage
Die Küste begann am Ausgang des Freihafens bzw. der Überseestadt an der Nordstraße. Noch heute bestehen Lokale, die an die alten Küsten-Zeiten erinnern. Im früheren Freihafen im Bereich des Holzhafens hat sich ein Autostrich etabliert.
Geschichte
Die Hoch-Zeit der Küste war in den 1950er und 1960er Jahren. Die Häfen waren kriegsbedingt weitgehend zerstört und wurden rasch wieder aufgebaut. Mit dem damals zunehmenden Schiffsverkehr kamen auch immer mehr Seeleute in die Bremer Häfen. 1966 kam in Bremen der erste Container an, und in den 1970er Jahren setzte sich die bargeldlose Zahlung der Heuer durch. Damit war die Haupteinnahmequelle der Clubs und Lokale an der Küste, die Seeleute, weggebrochen. Die Szene wurde ebenfalls kleiner.
Akteure und Lokale
Unter anderem Bambus-Bar, Krokodil und Golden City waren Namen der Clubs an der Küste. In die etwa 35 Bars und Tanzlokalitäten waren vor allem in den 1950er und 1960er Jahren viele Seeleute eingekehrt. Auch Besatzungen US-amerikanischer Kriegsschiffe feierten an der Küste.
Bis heute haben kaum Clubs der damaligen Zeit überlebt, mit der Bambus-Bar, heute Happy Night, Elefant und Krokodil existieren noch drei der damaligen Clubs an der Nordstraße. Seit der Entwicklung des Überseehafens zum Stadtteil Überseestadt existiert seit 2013 das „Golden City“-Projekt, in dem Kulturschaffende in den Sommermonaten ein maritim angehauchtes Kulturprojekt in Erinnerung an die Hoch-Zeiten der Küste gestalten.
Die Fotografin Carla Bockholt war von etwa 1948 bis zum Ende der 1960er Jahre an der Küste aktiv: Sie zog von Lokal zu Lokal und machte Erinnerungsfotos für die Gäste.
Literatur
- Frauke Wilhelm (2011): Die Taschen waren voller Geld., Edition Temmen; Auflage: 3., Aufl. (4. März 2014), ISBN 978-3-8378-1026-4
Weblinks
- Internet-Adresse Golden City Bremen
- Facebookprofil des Projektes Golden City-Hafen
- Seniorenzeitung Wir 27/2016: Golden City – eine Bremer Hafengeschichte, Interview mit Frauke Wilhelm und Edmund Petschulis archiviert vom Original am 11. Mai 2018