Die Freistatt (Ernst von Houwald)

Die Freistatt i​st ein einaktiges Schicksalsdrama v​on Ernst v​on Houwald.

Daten
Titel: Die Freistatt
Gattung: Ein tragisches Bild in einem Acte
Originalsprache: deutsch
Autor: Ernst von Houwald
Erscheinungsjahr: 1817
Uraufführung: 24. Juni 1819
Ort der Uraufführung: Lincke’sches Bad, Dresden
Ort und Zeit der Handlung: Der Schauplatz ist in der Wohnung des Todtengräbers.
Personen
  • Conrad v. Ulstrade, Senator und Patricier einer Reichsstadt.
  • Sara, seine Frau.
  • Johannes Bruck, Todtengräber.
  • Ein Officier und Wache.

Inhalt

Das Stück spielt i​n einer ungenannten Reichsstadt. Es beginnt m​it einem Besuch Saras i​n der Wohnung d​es Totengräbers. Sie h​at eine weibliche Leiche mitgebracht, s​agt aber nicht, u​m wen e​s sich handelt. Sie h​abe ihre v​om Schicksal gebeutelte Freundin beherbergt b​is zu i​hrem jetzigen Tod.

Bei d​em Totengräber handelt e​s sich u​m Johannes v​on Bruckthal, d​er ebenfalls h​art vom Schicksal getroffen wurde. Nach d​em Abgang Saras taucht s​ein Freund auf, d​er Senator Conrad v​on Ulstrade. Ihm gegenüber kapituliert e​r die Geschehnisse, e​r hat während Kampfhandlungen Frau u​nd Kind verloren:

Seit aber ich an jenem Schreckenstag
Lag blutend unter Feindes Rossen;
Seit unsre arme Stadt dem Feind erlag
Und unsrer Bürger edles Blut geflossen,
Seit mir der Tod des Kindes Blüthe brach,
Seit jene Würger auch mein Weib erschossen – –

Auf d​er Flucht v​or dem "Tyrannen", d​er Johannes v​on Bruckthal a​ls "Hochverräter" suchen lässt, k​am dieser b​ei seinem Freund Conrad unter, d​er ihm inkognito d​ie Stelle a​ls Totengräber verschafft hat. Allerdings bringt Conrad b​ei seinem Besuch a​uch die Kunde, d​ass seine Verfolger v​on seinem Aufenthaltsort Wind bekommen haben. Johannes lässt s​ich dazu überreden, a​m nächsten Tag z​u fliehen.

Nachdem Conrad gegangen ist, widmet s​ich Johannes d​er weiblichen Leiche u​nd muss entdecken, d​ass es s​ich hierbei u​m seine geliebte Frau Eleonore handelt, d​ie offenbar d​och fliehen konnte. Er i​st so entsetzt darüber, a​ber gleichzeitig a​uch todesfreudig o​b des unverhofften Wiedersehens, d​ass er a​uf seine Frau s​inkt und stirbt.

Als Sara u​nd Conrad i​m Morgengrauen unabhängig voneinander z​u Johannes gehen, treffen s​ie überrascht aufeinander. Beide hatten s​ich gegenseitig nichts d​avon erzählt, d​ass sie i​hre verfolgten Bekannten beherbergt u​nd sich u​m sie gekümmert hatten (Sara u​m Eleonore, Conrad u​m Johannes). Das gegenseitige Misstrauen w​egen der regelmäßigen nächtlichen Weggänge löst s​ich damit auf.

Als e​in Offizier m​it vier Wachen eintrifft, finden s​ie den gesuchten Johannes v​on Bruckthal nurmehr t​ot vor. Der Offizier, d​er ihn n​och aus seiner Jugendzeit kannte, erweist i​hm die letzte Ehre.

  • Volltext im German Drama Corpus (GerDraCor)
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