Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk
Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) mit Sitz in Bonn ist ein Interessenverband, der sich für die Belange von psychotherapeutisch tätigen Psychologen, Ärzten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten einsetzt. Die Interessengemeinschaft hat etwa 1.900 Mitglieder (Stand Januar 2022)[1] und 12.500 Abonnenten des eigenen Freitags-Newsletters (Stand Februar 2020).[2]
Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 2. Mai 2019 in Bonn |
Sitz | Bonn |
Zweck | Unterstützung psychotherapeutisch Tätiger in ihrer Arbeit |
Vorsitz | Dieter Adler |
Personen | Claudia Reimer (2. Vorsitzende) |
Mitglieder | 1940 (2022) |
Website | dpnw.de |
Geschichte
Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk wurde als Berufsverband am 2. Mai 2019 in Bonn von Dieter Adler gegründet[3] und im September 2019 offiziell vom Deutschen Bundestag als Berufsverband akkreditiert.[4] Das DPNW ging hervor aus dem Kollegennetzwerk Psychotherapie, das im Juni 2017 seine Arbeit aufnahm. Vorläufer des Netzwerkes war eine Initiative für gerechte Honorare aus dem Jahr 2016.[5]
Aufgaben
Ziel des Vereins ist die Unterstützung psychotherapeutisch Tätiger in ihrer täglichen Arbeit. Dazu zählt auch, die Mitglieder über wichtige gesetzliche Änderungen oder wissenschaftliche Erkenntnisse zu informieren. Gleichzeitig soll der Vernetzungsgedanke gefördert werden. Berufliche Interessen der Mitglieder werden gegenüber allen Institutionen vertreten, die therapeutische Arbeit beeinflussen oder mitbestimmen können. Das Bild des Berufs soll in der Öffentlichkeit nachhaltig positiv beeinflusst werden.
Der Satzungszweck wird verwirklicht durch Schaffung von Vernetzungsmaßnahmen, Unterstützung von Psychotherapeuten und Patienten bei der Vergabe freier Therapieplätze, Schaffung eines Terminvergabesystems, einer elektronischen Termindatenbank zum Eintragen freier Termine, regelmäßige Informationsschreiben, Informationsveranstaltungen und der Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen und Fortbildungsveranstaltungen.
Der Verband versteht sich als humanistisch, basisdemokratisch und solidarisch mit anderen Interessenvertretungen im Gesundheitswesen. Er sieht sich somit als notwendige Ergänzung zu bestehenden Organisationen und nicht als deren Konkurrenz.[6]
Hauptbetätigungsfelder des Verbandes sind:
- Infragestellung der elektronischen Patientenakte in Bezug auf die Vereinbarkeit von Schweigepflicht und Datensicherheit
- Kritik an der Einführung der Telematik-Infrastruktur (TI) im Gesundheitswesen
- Erlangung der Entscheidungshoheit über die Dauer und Notwendigkeit von psychotherapeutischen Behandlungen
- Kritik an der Terminvermittlung über die Terminservicestelle (TSS) der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) – Eintreten für das Verbessern von langen Wartezeiten auf Erstgespräche
- Kritik an der Abschaffung des Gutachterverfahrens
- Ablehnung der Änderung des Psychotherapeutengesetzes, bei dem ausschließlich Psychiater Patienten zu Psychotherapeuten überweisen dürfen – Abschaffung des Erstzugangsrechts von Patienten zum Psychotherapeuten.[7]
Organisation
Organe des Vereins sind laut Satzung die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Auf der Gründungsversammlung am 2. Mai 2019 wurden als Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Dieter Adler (Bonn), 2. Vorsitzende Claudia Reimer (Frielendorf) und Kassierer Robert Warzecha (Bonn).[8]
Das oberste Vereinsorgan ist die Mitgliederversammlung. Zu ihren Aufgaben gehören insbesondere die Wahl und Abwahl des Vorstands, Entlastung des Vorstands, Entgegennahme der Berichte des Vorstandes, Wahl der Kassenprüfer, Festsetzung von Beiträgen und deren Fälligkeit, Beschlussfassung über die Änderung der Satzung, Beschlussfassung über die Auflösung des Vereins, Entscheidung über Aufnahme und Ausschluss von Mitgliedern in Berufungsfällen sowie weitere Aufgaben, soweit sich diese aus der Satzung oder nach dem Gesetz ergeben. Die ordentliche Mitgliederversammlung findet einmal im Jahr statt.[6]
Weblinks
- Neun von zehn Patienten lehnen die elektronische Patientenakte ab
- Psychotherapeuten befürchten Welle von Erkrankungen
- Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk
- Artikel „Bundestag beschließt Vereinfachungen in der Psychotherapie. Regierungskoalition übernimmt Vorschläge des Deutschen Psychotherapeuten Netzwerkes – hebelt den Sinn aber aus“
- Artikel „Wer braucht die zentrale Patientendatei?“
- Video-Kanal des DPNW
- Artikel: Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) lehnt Anbindung an Telematik-Infrastruktur ab
- Artikel: „Neues Bündnis zum Schutz von Patientendaten ?!?“
- Artikel: „Ärztliche Schweigepflicht über gesetzliche Willkür" – Arbeitsbündnis gegen Datenmissbrauch in der Medizin gebildet“
- Klagefond des Bündnisses gegen Datenmissbrauch in der Medizin
- Klagefond des DPWN für das Erstzugangsrecht
- Artikel: „Psychotherapeut oder Daten-Lieferant?“
Einzelnachweise
- Registereintrag: Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk. In: Lobbyregister. Abgerufen am 13. Januar 2022.
- Abonnentenzahl laut eigener Aussage von Dieter Adler im Interview mit Wirtschaftspublizisten Gunnar Sohn am 28. Februar 2020. Abgerufen am 27. April 2020.
- Deutsches Psychotherapeutennetzwerk: Kollegennetzwerk Psychotherapie wird Verband. Abgerufen am 27. April 2020.
- Bundestag.de – Eintrag 1203. (PDF) Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Deutsches Psychotherapeutennetzwerk: Über den Berufsverband Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk . Abgerufen am 27. April 2020.
- Deutsches Psychotherapeutennetzwerk: Satzung. Abgerufen am 27. April 2020.
- Deutsches Psychotherapeutennetzwerk: Lobbyarbeit. Abgerufen am 27. April 2020.
- Deutsches Psychotherapeutennetzwerk: Impressum. Abgerufen am 27. April 2020.