Deutsche China-Gesellschaft
Die Deutsche China-Gesellschaft ist ein Verein zur Förderung der Beziehungen zu China in Deutschland.
Geschichte
Die DCG wurde 1957 gegründet und ist damit die älteste bundesdeutsche China-Gesellschaft. Sie bestand zunächst vor allem aus Wissenschaftlern, Politikern und Diplomaten, denen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu China und eine langfristige Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen ein Anliegen war. Zweck war seinerzeit die Etablierung diplomatischer Beziehungen, doch war und ist die DCG politisch unabhängig. Ihre Veranstaltungen und Veröffentlichungen finanziert sie aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.
Zentrum ihres Engagements war in den ersten Jahren Hamburg. Heute finden die meisten DCG-Veranstaltungen in Köln und Karlsruhe statt. Dessen ungeachtet ist die Gesellschaft prinzipiell bundesweit engagiert.[1]
Im Jahr 2017 feierte die Gesellschaft ihr 60-jähriges Bestehen.[2]
Ziele
Ziel der Gesellschaft ist es, Verständnis und Freundschaft zwischen Deutschen und Chinesen zu fördern. Zu diesem Zweck bemüht sich die DCG um treffende und umfassende Informationen über chinesische Kultur, Politik und Wirtschaft. Vorurteile, Klischees und Missverständnisse sollen abgebaut und durch sachgerechte Kenntnisse und Einschätzungen ersetzt werden. Als Mittel dienen ihr dabei Vorträge, Symposien und Veröffentlichungen und auch die Vermittlung institutioneller Verbindungen etwa zwischen Schulen oder Städten und die Förderung persönlicher Kontakte.[1]
Mitglieder und Vorstand
Unter den Mitgliedern sind Botschafter wie Hannspeter Hellbeck und Wolfgang Runge sowie an China interessierte Professoren. Zeitweise gehörte Hans-Dietrich Genscher der DCG an.
Präsident und Vorstandsmitglieder üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus. Seit 2018 wird die DCG von Martin Woesler (Witten) geleitet.[3] Vizepräsident ist der China-Experte Wu Xudong (Karlsruhe). Weitere Vorstandsmitglieder sind Alexander Bell (Köln), Ulrich Schmitz (Karlsruhe) und Thomas Weyrauch (Gießen). Ehrenpräsident ist Gregor Paul (Karlsruhe).
Austausch
Die DCG unterstützt Bemühungen, die wissenschaftlichen, politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern zu festigen und auszubauen. Des Weiteren fördert die Gesellschaft Schulpartnerschaften und Schüleraustausch sowie den Tourismus zwischen den Ländern.[1] In China engagiert sie sich insbesondere für die Einrichtung von Austauschprogrammen für Schüler und Studierende.
Veranstaltungen
Im Ostasiatischen Museum in Köln führt die DCG beinahe jeden Monat donnerstags wissenschaftliche Vortragsveranstaltungen durch. In Karlsruhe finden Kamingespräche und gelegentlich Symposien statt.[4]
Mit der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften führte sie im 2014 und 2015 in Berlin zwei internationale Konferenzen zum Thema „Chinas Weg“ durch.
Publikationen
Einmal jährlich gibt die DCG das Mitteilungsblatt der Deutschen China-Gesellschaft heraus. Es geht 300 bis 400 Adressaten kostenlos zu: Universitätsinstituten, großen Bibliotheken, Sinologen und allgemein an „China und Chinesischem“ Interessierten. Außerdem bemüht sich der Vorstand darum, auch die DCG-Buchveröffentlichungen möglichst vielen Einrichtungen und Personen kostenlos zukommen zu lassen. Es gibt auch ein Online-Journal.[5]
Politische Initiativen
2008 engagierte sich die DCG mit einem von zahlreichen deutschen Sinologie-Professoren unterschriebenen offenen Brief u. a. an den Deutschen Bundestag für eine unabhängige Berichterstattung der Deutschen Welle über China.[6]
Schriftenreihe „Deutsche Chinareihe“
- Gregor Paul, Martin Woesler (Hrsg.): Zwischen Mao und Konfuzius? Die VR China als Reflex von Tradition und Neuerung (= Deutsche Chinareihe, Bd. 7). MultiLingua, Bochum 2000, ISBN 3-932329-13-9.
Vorläufer
Die erste deutsche Verein mit Bezug zu China war der am 16. März 1914 gegründete, stark von im Chinageschäft engagierten Unternehmen getragene Deutsch-Chinesische Verband (Berlin), dessen Präsident der Diplomat Freiherr Mumm von Schwarzenstein war. Er fusionierte 1919 mit der Deutsch-Asiatischen Gesellschaft zum Verband für den Fernen Osten.
Weblinks
- Webseite der DCG
- Zusätzliche neuere Webseite
- Online-Journal der DCG
- Leibniz: Novissima Sinica (Neuauflage der 1979 von Heinz-Günther Nesselrath und Hermann Reinbothe herausgegebenen und kommentierten Ausgabe)
Einzelnachweise
- Ziele, abgerufen am 26. März 2018.
- Internationale Konferenz für China-Studien an der Universität Witten/Herdecke, abgerufen am 26. März 2018.
- Vorstand, abgerufen am 26. März 2018.
- Veranstaltungen der DCG sowie Veranstaltungen, abgerufen am 26. März 2018.
- Übersicht über die bisher erschienenen Ausgaben, abgerufen am 26. März 2018.
- Offener Brief