Deutsche Bläserjugend

Die Deutsche Bläserjugend (DBJ) wurde 1981 als eigenständige Jugendorganisation der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) gegründet. Ihre 21 Mitgliedsverbände vertreten mehr als 320.000 Jugendliche in mehr als 10.000 Blasorchestern, Musikvereinen, Spielmanns- und Fanfarenzügen. Sie ist die bundesweite Interessensvertretung aller Kinder und Jugendlichen des Verbandes, anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und Mitglied im Deutschen Bundesjugendring (DBJR) als auch in der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ).

Aufgaben

Der Verein widmet s​ich der überfachlichen, verbandlichen Jugendarbeit u​nd vertritt d​ie Interessen d​er Bläserjugend i​n musikalischen Jugendfragen. Sie bildet für i​hre Mitgliedsjugendorganisationen u​nd darüber hinaus e​in Fachforum für Projekte i​n der Kinder- u​nd Jugendarbeit i​n Deutschland, führt zentrale Multiplikatorenfortbildungen durch, g​ibt als sogenannte Zentralstelle für internationale Jugendbegegnungen Zuschüsse a​n die Mitgliedsvereine weiter, n​immt gesellschaftspolitische Verantwortung w​ahr und bezieht Stellung z​u Themen i​n den Bereichen Jugend-, Bildungs- u​nd Kulturpolitik. Sie entwickelt i​n Zusammenarbeit m​it Verbänden u​nd Institutionen d​ie Formen verbandlicher u​nd musikalischer Jugendarbeit weiter,

Mit den Mitgliedsverbänden hat der Verein einen bundesweiten Ausbildungsrahmen für die Aus- und Weiterbildung von Jugendgruppenleitern festgelegt und in den „Richtlinien und Arbeitshilfen zur Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Jugendarbeit“ dokumentiert. Der Verband ist verantwortlich für die Rahmenrichtlinien zur musikalischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen und erarbeitet gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden Rahmenrichtlinien (D1, D2, D3) als Grundlage der fachlichen Aus- und Weiterbildung.

Geschichte

Der Verein w​urde 1981 m​it Willibald Groß († 2008)[1] a​ls Bundesvorsitzendem gegründet. 1982 erfolgte d​er erste Entwurf d​er musikalischen Ausbildungsrichtlinien (D-Reihe), d​ie dann 1984 i​m ganzen Bundesgebiet v​on der BDMV eingeführt wurden. 1986–1988 erfolgte d​ie Bearbeitung u​nd Veröffentlichung v​on Richtlinien z​ur Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter i​n der Jugendarbeit. 1989 veranstaltete d​ie Deutsche Bläserjugend d​as Jugendprogramm „Bläserjugend aktiv“ b​eim 1. Deutschen Bundesmusikfest i​n Trier. Seit 1992 i​st sie Mitglied i​n der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- u​nd Jugendbildung e.V.

1995 wurde eine bundesweite Jugendleiterschulung in Form eines Zeltlagers beim 2. Deutschen Musikfest 1995 in Münster durchgeführt. Hier wurde das Projekt „Treffen junger Multiplikatoren - Erfahrungsaustausch und Kennenlernen von erweiterten Methoden der Jugendarbeit in Musikgruppen“ durchgeführt. 1998 wurden die Rahmenrichtlinien zur Erlangung des Jugendgruppenleiterausweises/der Jugendleitercard überarbeitet und in der Handreichung „Jugendleiter werden? Na klar!“ veröffentlicht. Zum 3. Deutschen Musikfest 2001 in Friedrichshafen lud der Verband junge Menschen zum „Jugendcamp International“ ein. Seit 2004 ist die Deutsche Bläserjugend ordentliches Mitglied im Deutschen Bundesjugendring e.V.

Im Rahmen des 4. Deutschen Musikfestes 2007 in Würzburg führte der Verband die Jugendcamp-Kulturfabrik durch. Ebenfalls im Jahr 2007 gab es den ersten Parlamentarischen Abend der Deutschen Bläserjugend. Die Rede des Bundesvorsitzenden Wolfgang Grüneberg wurde zur Grundlage des später entwickelten jugendpolitischen Grundsatzpapiers „DBJ 2020 – Thema mit Variationen“. Im Mai 2010 begann der Verband das zweijährige Modellprojekt „TrendAnalyseProjektEnsemble“ (TAPE) zu Wirkungsweisen und Potenzialen von Projektorchestern und führte im Juni des gleichen Jahres das Jugendcamp 2010 am Werbellinsee nördlich von Berlin durch.

Struktur

Der Verband wird von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet. Er besteht aus dem Bundesvorsitzenden und vier Stellvertretern mit den Fachgebieten Überfachliches, Musik, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem kann es bis zu vier Beisitzer geben. Die stellvertretenden Bundesvorsitzenden fungieren zudem als Teamleiter ihrer Fachgebiete und koordinieren Teams aus Personen, die sich ohne Vorstandsmandat in bestimmten Themenfeldern engagieren wollen. Unterstützt wird der ehrenamtliche Vorstand durch hauptamtliches Personal in der Geschäftsstelle in Bonn sowie im Büro in Berlin.

Mitgliedsverbände

Landesmusikjugend Schleswig-Holstein, Musikverband Hamburg e.V., Niedersächsischer Musikverband e.V., Bläserjugend Mecklenburg-Vorpommern, Bläserjugend Brandenburg, Bläserjugend Berlin i​m BVB e.V., Landesmusikverband Sachsen-Anhalt e.V., Landesmusikjugend Nordrhein-Westfalen, LandesMusikVerband NRW 1960, Landesmusikjugend Rheinland-Pfalz, Junge Musiker Saar, Landesmusikjugend Hessen e.V., Bläserjugend Thüringen, Bläserjugend Sachsen, Nordbayerische Bläserjugend e.V., Bläserjugend i​m BDB, Bläserjugend Baden-Württemberg, Verband d​er Spielmanns- u​nd Fanfarenzüge Baden-Württemberg e.V., Deutsche Jugendfeuerwehr i​m Deutschen Feuerwehrverband e.V. – Fachgruppe Musik, Bläserchöre i​m Bistum Mainz, Deutscher Turnerbund – Fachgebiet Musik.

Einzelnachweise

  1. Willibald Groß gestorben, abgerufen am 25. August 2012
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