Deutsche Aufstellung

Als deutsche Aufstellung (auch altdeutsche, antiphonische o​der europäische Aufstellung) w​ird eine bestimmte Sitzanordnung e​ines Sinfonieorchesters beschrieben.

Der Unterschied zur amerikanischen Aufstellung besteht in der Sitzanordnung der Streicher: Die 2. Violinen sitzen nicht neben, sondern den 1. Violinen gegenüber, die Kontrabässe befinden sich hinter den 1. Violinen, die Bratschen üblicherweise neben den zweiten Violinen und die Celli anstelle der 2. Violinen neben den 1. Violinen. Dies hat Auswirkungen auf die Klangbalance und war die übliche Aufstellung bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Dementsprechend treten von klassischen oder romantischen Komponisten intendierte Effekte besser zu Tage. Allerdings gestaltet sich das Zusammenspiel zwischen 1. und 2. Violinen schwieriger als bei der amerikanischen Aufstellung. Bei den Bläsern sitzen die Hörner neben den Oboen, was einen kompakten, klassischen Kern des Orchesters bewirkt und eine bessere Kommunikation des Solo-Horns mit der Solo-Oboe ermöglicht.

Die deutsche Aufstellung w​ird vor a​llem für Werke d​er Wiener Klassik verwendet. Sinfonische Klangkörper, d​ie in deutscher Aufstellung spielen, s​ind unter anderem d​ie Bamberger Symphoniker u​nd das Gewandhausorchester Leipzig.

Literatur

  • Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr (Hrsg.): Handbuch der Tonstudiotechnik. 8. Auflage. Band 1. de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-028978-7, S. 330 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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