Der Alemanne
Der Alemanne war eine von den Nationalsozialisten herausgegebene Tageszeitung im Raum Freiburg im Breisgau. Der Alemanne erschien erstmals am 1. November 1931. Die Zeitung beschrieb ihre Zielsetzung in der ersten Ausgabe wie folgt:
„Seine Aufgabe wird es sein, […] sowohl den politischen Tageskampf gegen die verlogene rote und schwarze Systempresse aufzunehmen, als auch der zum Nationalsozialismus erwachenden dortigen Bevölkerung lang ersehntes eigenes Sprachrohr im Sinne der Idee Adolf Hitlers zu sein.“
Die Zeitung führte den Untertitel „Kampfblatt der Nationalsozialisten Oberbadens“. Sie betrieb Volksverhetzung und verbreitete die „Blut-und-Boden-Ideologie“ der Nationalsozialisten, was in der Anfangszeit zu mehrwöchigen Verboten führte. Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde das Blatt endgültig als Propagandaorgan etabliert. Gleichzeitig wurde in Freiburg die Volkswacht verboten und weitere Zeitungen gleichgeschaltet. Der Alemanne erschien zuletzt am 20. April 1945 und wurde dann verboten.
Chefredakteur des Alemannen war Franz Kerber, der sich im März/ April 1933 mit einer Hetzkampagne gegen den amtierenden Oberbürgermeister Karl Bender durchsetzte und damit Oberbürgermeister von Freiburg wurde.[1]
Literatur
- Heiko Haumann, Dagmar Rübsam, Thomas Schnabel, Gerd R. Ueberschär: Hakenkreuz über dem Rathaus. In: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. Band 3.
Einzelnachweise
- Stadtrat in der NS-Zeit. Geschichte des Freiburger Gemeinderats unter dem Nationalsozialismus. In: Kultur und Freizeit, Stadtgeschichte. Stadt Freiburg im Breisgau, 10. Mai 2005, abgerufen am 22. Juli 2016 (Bericht des Stadtarchivs an den Gemeinderat gemäß Auftrag vom 10. Mai 2005).