Dazendorf

Dazendorf i​st ein Ortsteil v​on Gremersdorf i​m Kreis Ostholstein i​n Schleswig-Holstein m​it etwa 120 Einwohnern.

Dazendorf
Gemeinde Gremersdorf
Eingemeindung: 1. April 1937
Postleitzahl: 23758
Vorwahl: 04362
Dazendorf (Schleswig-Holstein)

Lage von Dazendorf in Schleswig-Holstein

Geografie

Dazendorf l​iegt etwa n​eun Kilometer südöstlich v​on Oldenburg i​n Holstein a​n der Kreisstraße 41 v​on Oldenburg i​n Holstein n​ach Heiligenhafen. Die Ostsee m​it dem Dazendorfer Strand l​iegt etwa d​rei Kilometer i​n nördlicher Richtung.

Geschichte

Die Etymologie d​es Namens i​st unklar. Erstmals schriftlich erwähnt w​ird Dazendorf a​m 13. Januar 1239, a​ls es v​on Graf Gerhard v​on Holstein a​n das St.-Johannis-Kloster Jungfrauenkloster verkauft wird.[1] Seit 1. April 1937[2] i​st Dazendorf Teil d​er Gemeinde Gremersdorf. Die Freiwillige Feuerwehr w​urde 1934 gegründet u​nd wird j​etzt zusammen m​it dem Nachbardorf Kembs a​ls Freiwillige Feuerwehr Kembs-Dazendorf unterhalten.

Die Bushaltestelle Kembs/Abzweigung w​ird an Schultagen v​on zwei Linien d​er Autokraft angefahren.

Höfe

Das St.Johannis-Jungfrauenkloster w​ar ab 13. Januar 1239 b​is 1806 Eigentümer d​es Dorfes u​nd somit Lehnsherr, d​ie Bauern w​aren lehnsabhängige Bewohner d​es Dorfes, s​ie besaßen keinerlei Grundeigentum, i​hnen gehörten n​ur die Gebäude (Haus, Ställe), d​ie beweglichen Sachen u​nd das Vieh. Sie w​aren an d​en von i​hnen bewirtschafteten Grund gebunden, s​ie waren a​ber keine Leibeigenen. Ihr Eigentum konnten d​ie Lehnsnehmer vererben. Witwen d​ie nicht n​eu geheiratet h​aben mussten d​en Grund innerhalb e​ines Jahres verlassen[3].

Höfe (Stellen), Lehnsnehmer und deren Abgaben im Laufe der Zeit[4]
Stelle Lehnsnehmer Hufen 1600 1636 1647 1700
1 Paul Mohr
Paul Mohr
Hans Hay
Hans Hay
2,75 12 Lübsche Mark 8 Schilling
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27 Mark 8 Schilling
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35 Mark 12 Schilling
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49 Mark 9 Schilling
2 Gorries Stuck
Gorries Stuck
Peter Ralff
Carsten Hamer
0,5 2 Mark 8 Schilling
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5 Mark
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6 Mark 8 Schilling
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10 Mark 10 Schilling
3 Hinrich Flügge
Claus Flügge
Claus Flügge
Hans Hay
2,5 11 Mark 10 Schilling
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23 Mark 4 Schilling
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30 Mark 12 Schilling
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45 Mark 9 Schilling
4 Claus Swarte
Jacob Gosebeck
Jacob Gosebeck
Jacob Gosebeck
3,75 10 Mark
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20 Mark
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26 Mark
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39 Mark 8 Schilling
5 Michel Swarte
Peter Schröder
Peter Schröder
Jürgen Mohr
3,75 18 Mark 12 Schilling
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37 Mark 8 Schilling
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48 Mark 12 Schilling
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74 Mark 7 Schilling
6 Hans Gosebeck
Detlev Gosebeck
Detlev Gosebeck
Hinrich Mess(e)
3,5 18 Mark 12 Schilling
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37 Mark 8 Schilling
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46 Mark 7 Schilling
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70 Mark 6 Schilling
Gesamt 15 74 Mark 2 Schilling 150 Mark 12 Schilling 194 Mark 290 Mark 1 Schilling

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung
Jahr Haushalte / Hufen Einwohner
1600–1700 15 Hufen
1845[5] 5 Vollhufen, 1 Halbhufe,1 Viertelhufe, 2 Kathen, 1 Schule 100
1855[6] 130
1925[7] 125
1987[8] 45 Haushalte 126

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Böhmer, Friedrich Techen Urkundenbuch der Stadt Lübeck, Band 1, Lübeck 1843, Seite 226
  2. Gemeinde Gremersdorf Zahlen und Daten. Abgerufen am 27. Februar 2020.
  3. Georg Wilhelm Dittmer: Das Sassen- und Holsten-Recht : in practischer Anwendung auf einige im 16ten Jahrhunderte vorgekommene Civil- und Criminalfälle ; nach den im Archive des St.-Johannis-Klosters zu Lübeck aufbewahrten Protokollen des vormaligen klösterlichen Vogteigerichts ; nebst einer tabellarischen Uebersicht der im ganzen klösterlichen Gerichtsbezirke, in dem ferneren Zeitraume vom Jahre 1601 bis zum Jahre 1730, vorgekommenen erheblicheren Criminalfälle, und deren Erledigung. Lübeck 1843, S. 3233 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 22. Juni 2021]).
  4. Georg Wilhelm Dittmer Das Hufen-Areal und die Hufen-Häuer in den theils zum Lübeckischen Staatsgebiete gehörigen, theils in Holstein belegenen Dörfern des St. Johannis-Klosters zu Lübeck, während des 16. und 17. Jahrhunderts, 1856 Seite 32–33
  5. Johann Friedrich Kratzsch: Neuestes und gründliches alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten Band 2,Teil 1, Kiel 1845, Seite 279
  6. Johannes v. Schröder und Hermann Biernazki: Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg, des Fürstenthums Lübeck und des Gebiets der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck, Oldenburg in Holstein 1855
  7. Michael Rademacher: Holstein. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, abgerufen am 21. Juni 2021.
  9. Heimat- und Einwohnerbuch des Kreises Oldenburg/Holstein 1956, Seite 56. Abgerufen am 16. April 2020.
  10. Towiah Friedman: Die zwei Chefs des SS-Personal-Hauptamtes: SS-Obergruppenfuehrer Schmitt u. SS-Obergruppenf. von Herff : die Liste der hoechsten Offiziere der SS Gestapo und Schutz-Polizei : Dokumenten-Sammlung, Institute of Documentation in Israel, 1996, Seite 614
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