David Erythropel (Theologe)

David Erythropel (auch: Erythropilos[1] o​der Erithroplios) (* 16. Oktober 1604 i​n Hannover; † 19. Januar 1661 ebenda) w​ar ein evangelischer Theologe, Magister, Rektor u​nd Schriftsteller.[2]

Leben

David Erythropel entstammte d​er hannoverschen Gelehrtenfamilie Erythropel. Er w​ar der Sohn v​on Rupert Erythropel u​nd der ältere Bruder v​on Georg Erythropel.[2]

David Erythropel besuchte d​ie altstädtische Schule i​n Hannover u​nd studierte a​n der Universität Jena, a​n der e​r den Magistergrad erwarb. Zurück i​n Hannover, erhielt e​r 1629 a​n der Schule d​ie Stellung a​ls Konrektor, b​ezog aber 1633 wiederum d​ie Universität Marburg u​nd wich w​egen der d​ort grassierenden Pest n​ach Hamburg u​nd Königsberg aus, kehrte a​ber auf Drängen seines Bruders wieder n​ach Marburg zurück;[3] a​uf der Reise wäre e​r fast i​n der Ostsee ertrunken.[4] 1640 w​urde er Rektor d​er Schule i​n Hannover u​nd 1643 Pfarrer d​er dortigen Aegidienkirche.[5] Dort arbeitete e​r zugleich a​ls „Special-Collega“[6] seines Bruders b​is an s​ein Lebensende. Daneben wirkte e​r als Schriftsteller.[2]

1641 heiratete David Erythropel Elisabeth,[7] d​ie Tochter d​es Aegidienkirchen-Diakons Conrad Bodenstab. Mit i​hr hatte David Erythropel fünf Söhne u​nd fünf Töchter, u​nter anderen David Rupert Erythropel. Von schwacher Konstitution u​nd von Skorbut geplagt, s​tarb er 1661.[3]

Der i​n Limmer tätige Pastor Jacobus Sackmann[8] würdigte David Erythropel i​n einer Leichenrede a​ls „guten Dialecticus“.[2]

Schriften (unvollständig)

Literatur

Alte Darstellungen

  • Conrad Olffen: Rechtschaffener Seelen-Hirten schuldige Pflicht und Gnaden-Lohn. Grimm, Hannover 1661, besonders S. 51–69: Personalia (Leichenpredigt mit ausführlicher Lebensbeschreibung, Digitalisat).
  • Johann Julius Bütemeister: Dissertatio Epistolica De Presbytero. … perscripta Ad … Dn. Dav. Rup. Erythropilum …. Förster, Hannover 1729, Teil 2: Βιογραφία Trium Erythropolorum Avi, Parentis & Filii. Kapitel II: M. David Erythrophilus. S. 112–120 (ausführliche Lebensbeschreibung auf Latein).
  • Johann Anton Strubberg: M. David Erythropilus. In: ders.: Kurtze Nachricht Von denen Evangelischen Predigern, So seit der Reformation Lutheri auf der Alten Stadt Hanover gestanden. Teil von: David Meier: Kurtzgefaste Nachricht von der Christlichen Reformation In Kirchen und Schulen Der Alten-Stadt Hanover. Wie solche Den 14. Tag Sept. 1533. daselbst … zu Stande kommen …. Und mit einer Vorrede Vorstellend einen kleinen Abriß der hiesigen Schul-Historie. Förster, Hannover 1731, S. 221–224.
  • Daniel Eberhard Baring: Beytrag zur Hannöverischen Kirchen- und Schul-Historia so mit einigen Urkunden erläutert und einer Vorrede Von berühmten Denkmahlen, besonders denen, welche in und um Hannover sich befinden, begleitet worden, in zweyten Theilen. Förster, Hannover 1748, Teil 1, S. 50. und Teil 2, S. 65. und S. 97.
  • Elias Friedrich Schmersahl: David Erythropel. In: ders.: Zuverläßige Nachrichten von Jüngstverstorbenen Gelehrten. Band 1. Deez, Celle 1748, S. 202 f.
  • Heinrich Wilhelm Rotermund: Erythropel (David). In: ders.: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen. 2 Bde., Bremen 1823, Band 1, S. 572 (mit Bibliographie).

Aktuelle Lexikoneinträge

  • Dirk Böttcher: Erythropel. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 112; online über Google-Bücher.
  • Dirk Böttcher: Erythropel. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 166.

Einzelnachweise

  1. Vergleiche die GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  2. Dirk Böttcher: Erythropel. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. S. 112.
  3. Johann Anton Strubberg: M. Georgius Erythropilus. In: ders.: Kurtze Nachricht Von denen Evangelischen Predigern … Hannover 1731, S. 221.
  4. Heinrich Wilhelm Rotermund: Erythropel (Georg). In: ders.: Das Gelehrte Hannover … Band 1, S. 572.
  5. Fälschlicherweise führt ihn Dirk Böttcher im Hannoverschen Biographischen Lexikon als Pfarrer der Marktkirche (Hannover). Laut Johann Anton Strubberg, Heinrich Wilhelm Rotermund und Daniel Eberhard Baring war David Erythropel jedoch Prediger an der Aegidienkirche. Siehe auch die eindeutige Bezeichnung auf der Titelseite seiner unten angegebenen Leichenansprache von 1661.
  6. Daniel Eberhard Baring: Beytrag zur Hannöverischen Kirchen- und Schul-Historia …. Hannover 1748, Teil 1, S. 50.
  7. Normdaten der Deutschen Nationalbibliothek.
  8. Karl-Friedrich Oppermann: Sackmann, Jacobus. In: Stadtlexikon Hannover. S. 533.
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