Das winzige, winzige Männlein
Das winzige, winzige Männlein ist ein Märchen (AaTh 301 A). Es steht in Ludwig Bechsteins Neuem deutschen Märchenbuch an Stelle 13 und stammt aus Johann Wilhelm Wolfs Deutsche Märchen und Sagen von 1845 (Nr. 21: Der kühne Sergeant).
Inhalt
Ein Schmied, ein Schneider und ein Jäger verirren sich im Wald und finden nachts ein erleuchtetes Haus und schlafen da. Immer zwei gehen jagen, einer bleibt und kocht, da kommt ein Männchen, sagt „Schneider, Schneider, Schneiderlein, …“ und „Jäger, Jäger, Jägerlein! / Ich lösch dir aus dein Feuerlein“ und bläst es aus. Zuletzt ist der Schmied dran, er ist schneller, klemmt das Männchen in den Schraubstock und verhaut es. Es führt sie im Keller an einem Menschenfresser vorbei und durch ein Loch. Da ist das Schloss mit dem kleinen König erlöst, sie heiraten die drei Prinzessinnen.
Herkunft
Bechstein hatte das Märchen „Nach mündlicher Mitteilung aus dem Saaltale“, von dem bei Wolf sei es unabhängig.[1] Er spielt mit den Klischees der Berufe, der Schmied ist kräftig, der Schneider ein Angeber, wie u. a. in Das tapfere Schneiderlein, Der Riese und der Schneider. Der Menschenfresser sagt „Hup! Hup! Es riecht nach Menschenfleisch! Hup, hup – Menschenfleisch!“, vgl. Der Teufel mit den drei goldenen Haaren. Die Handlung ähnelt Bechsteins Die Nonne, der Bergmann und der Schmied, Die drei Musikanten, Grimms Dat Erdmänneken, Der starke Hans, das Licht im Wald Der gläserne Sarg.
Literatur
- Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Neues deutsches Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1856, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 76–80, 289.
Einzelnachweise
- Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Neues deutsches Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1856, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 289.