Daniel Zander

Albrecht Friedrich Daniel Zander (* 3. April 1823 i​n Stargard; † 16. Februar 1905 i​n Potsdam[1]) w​ar ein deutscher Lehrer, Musiker u​nd Historiker.

Biografie

Daniel Zander w​ar der Sohn d​es Stargarder Tuchmachermeisters Christian Friedrich Zander u​nd dessen Frau Regina Maria, geb. Kaiser, Tochter e​ines örtlichen Schmieds.

Er besuchte v​on 1837 b​is 1843 a​ls Freizögling d​as Lehrerseminar i​n Mirow. Nach längerer Zeit a​ls Hauslehrer i​n Pommern studierte e​r in Berlin b​ei Adolph Bernhard Marx Kirchenmusik. 1850 w​urde er Lehrer a​n der Höheren Töchterschule i​n Neustrelitz. Als Nachfolger v​on Johann Carl Nicolaus Messing (1800–1870) berief i​hn der Großherzog z​u Ostern 1863 z​um Musiklehrer a​m dortigen Gymnasium Carolinum, verbunden m​it dem Amt d​es Kantors a​n den beiden Neustrelitzer evangelischen Kirchen u​nd dem d​es Schloßkirchenorganisten.[2]

1855 gehörte Zander i​n Neustrelitz z​u den Mitgründern e​ines Gesangvereins für kirchliche Musik, a​us dem d​er Großherzogliche Schlosskirchenchor hervorging. Als Kantor a​n der Neustrelitzer Schlosskirche führte e​r eigene Kompositionen auf. Für s​eine musikalischen Verdienste w​urde er 1868 m​it dem Titel e​ines Großherzoglich mecklenburg-strelitzschen Musikdirektors geehrte. Am 9. Oktober 1900 erhielt e​r zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum d​en Ehrentitel (Gymnasial-)Professor.

Zander w​ar seit 1859 verheiratet m​it der Gutspächtertochter Wilhelmine Karoline Juliane, geb. Schumann (* 1834). Sein Sohn Adolf Zander (1860–1945) w​ar später Hofrat u​nd Bürgermeister v​on (Burg) Stargard. Eine Tochter, Margarete (* 1868), l​ebte verheiratet i​n Potsdam. Bei i​hr verlebte Zander n​ach der Pensionierung (1901 o​der 1904) s​eine letzten Lebensmonate. Auf eigenen Wunsch w​urde er n​ach einer Trauerandacht i​m Stargarder Rathaussaal a​m 19. Februar 1905 a​uf dem Friedhof Neustrelitz beigesetzt.[3]

Zander w​ar Verfasser e​iner umfangreichen Landeskunde v​on Mecklenburg-Strelitz, d​ie schnell z​u einem wichtigen Standardwerk über d​ie südostmecklenburgische Region wurde.

Kompositionen

  • Das Landleben. Zyklus von 12 Liedern mit verbindender Deklamation. Gedichtet von J. F. G. Rieck[4], komponirt von A. F. D. Zander. Neustrelitz 1852
  • Machet die Tore weit. Chor für drei Knabenstimmen.
  • Hell int Finster. Text: Klaus Groth
  • Worte aus Psalm 14 für eine Singstimme mit Orgelbegleitung.

Schriften

  • Bunte Biller ut min' Kinnerjohren. Von Eenen, de sinen Namen woll för sich behollen mücht. Neustrelitz 1876.
  • De Franzosenkrieg von anno 70 un 71 för Jung un Old vertellt. Neustrelitz 1878.
  • Kaiser Wilhelm. Plattdeutsches Epos. Neustrelitz 1879.
  • Stoff zur Landeskunde von Mecklenburg-Strelitz. 2 Bände. Neustrelitz 1889. (Digitalisat)

Literatur

  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8, 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 64 (Digitalisat)
  • Deutsches Literatur-Lexikon. Band XXXVI, 3. Aufl., Berlin/Boston 2017, Sp. 656 f., ISBN 978-3-11-036192-6

Einzelnachweise

  1. Sein Sterbejahr ist nicht: 1904; sein Sterbeort nicht: Neustrelitz
  2. Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzischer officieller Anzeiger für Gesetzgebung und Staatsverwaltung 1863, S. 18
  3. Sein Grab wurde inzwischen eingeebnet.
  4. (Johann Friedrich) Gottlieb Rieck (1816–1858), ebenfalls ein Seminarist aus Mirow und Zanders Schulkamerad dort, war Küster an den Neustrelitzer Kirchen und Lehrer an der dortigen Elementarschule.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.