Dachlatte
Dachlatten sind Holzlatten, welche die Dachdeckung tragen und quer auf der Konterlattung oder direkt auf den Sparren vernagelt sind.
Dachlatten werden im Gegensatz zu Sparren nicht hochkant, sondern flach befestigt, damit sie sich beim Nageln nicht aufspalten. Der Abstand der Dachlatten hängt von der verwendeten Dachdeckung ab. Die Lattenweite wird von Oberkante zu Oberkante gemessen. Die unterste Reihe Dachziegel bzw. -steine liegt in der Regel traufseitig auf Traufbohle, Trauflatte oder zwei übereinander genagelten Latten. Dachlatten werden auch zur Aussteifung des Daches als Windrispe verwendet.
Die Lage der Trauflatte richtet sich danach, ob eine Dachrinne und ein Traufblech vorgesehen sind. Nachdem Firstlatte und Trauflatte angebracht sind, wird der Abstand zwischen beiden gemessen, um ihn so auf die erforderliche Lattenweite aufzuteilen, dass die Ziegelreihen alle ungefähr den gleichen Abstand (Überdeckung) voneinander haben. Die Abstände werden entweder auf den Sparren angetragen oder mithilfe eines Lattenknechts auf die Lattung übertragen. Die Latten werden gewöhnlich mit jeweils einem einzelnen Nagel auf dem Sparren befestigt, der wenigstens die zweieinhalbfache Länge der Lattenstärke besitzt.[1]
Die Latten müssen gesund und trocken sein und wenigsten drei scharfgeschnittene Eckkanten besitzen. Besitzt die Latte eine bestossene bzw. Baumkante, so muss diese im unteren Teil der Latte liegen, nach oben weisen und darf nicht breiter als die Lattenstärke sein.[1]
Abmessungen und Auswahl
Die Standardabmessungen müssen in der für den Verwendungszweck festgelegten Endfeuchte (ca. 20 % Holzfeuchte) 24 × 48 mm, 30 × 50 mm oder 40 × 60 mm betragen (nach DIN 4070-1). Der Einschnitt erfolgt bei frischem (feuchtem) Rundholz mit ca. 3 % Übermaß. Wahlweise wird das Rohmaterial vor dem Einschnitt im Sägewerk in der Trockenkammer auf ca. 20 % Holzfeuchte getrocknet, wodurch ein maßhaltiger Einschnitt ermöglicht wird.[2]
Normung
Die Dachlatte unterliegt der DIN 4074 Teil 1, sofern sie für konstruktive Zwecke (z. B. Dacheindeckung) genutzt wird. Sie wird hierin unterschieden von der herkömmlich produzierten Latte, deren Güteklasse nach den Tegernseer Gebräuchen festgelegt wird; diese Latte unterliegt nicht der DIN und darf in der herkömmlichen Form nicht für den Gebrauch als tatsächliche Dachlatte genutzt werden. Die DIN 4074 weist die Sortierung der Latte nach Tragfähigkeit (gesteuert z. B. durch Astanzahl und -größe) in der S10-Sortierung als tatsächliche Dachlatte aus und schützt durch die Festlegung der DIN den Begriff auch rechtlich.[3]
Einzelnachweise
- Hans Jungblut: Die Biberschwanziegeldeckung, "Nachdruck einer Ausgabe Mayen 1938" durch das Dachziegelwerk Josef Meindl GmbH Dorfen
- Abmessungen und Holzfeuchte
- Alle grundlegenden Informationen zum Thema Dachlatten auf Holzfragen.de