Dachkartell

Ein Dachkartell, bzw. früher o​ft Generalkartell o​der auch Zentralkartell genannt, i​st ein Kartell, d​as selbst wieder a​us Kartellen, a​lso marktbeeinflussenden Zusammenschlüssen v​on Unternehmen besteht. Internationale Kartelle w​aren oft Dachkartelle. Aber a​uch regionale Absatz-Syndikate konnten s​ich per Dachkartellierung z​u übergreifenden nationalen Absprachen zusammenfinden. Ähnlich verhielt e​s sich b​ei der Koordinierung o​der der Vereinigung benachbarter u​nd zusammenwachsender Branchen.

Beispiele

  • Das „Generalkartell“ der deutschen Pulver- und Dynamitfabriken, zu welchem sich 1889 die Kartellgruppen beider miteinander verwandter Wirtschaftszweige zusammenschlosse. 1890 wurde es zum „General-Syndikat“ mit zentraler Absatzorganisation weiterentwickelt.[1]
  • Der „Centralverband deutscher Holzstofffabrikanten“ von 1893, der vier regionale Syndikate umfasste.[2]
  • Internationales Stahlkartell von 1926 bis 1939.
  • Internationales Aluminiumkartell mit Unterbrechungen von 1901 bis 1978

Einzelnachweise

  1. Ulf-Peter Busse: Zwischen politischen Zwängen und ökonomischen Chancen. Nobels Dynamitfabrik auf dem Krümmel im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. In: William Boehart, Wolf-Rüdiger Busch (Hrsg.): Ein Traum ohne Ende. Beiträge über das Leben und Wirken Alfred Nobels. Münster 2004, S. 100.
  2. Oscar Reuther: Holzstoffsyndikate. In: Verein für Sozialpolitik (Hrsg.): Über wirtschaftliche Kartelle in Deutschland und im Auslande. Leipzig 1894, S. 169.
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