Da Jesus und seine Hawara
Da Jesus und seine Hawara ist eine 1971 erschienene Übertragung des Neuen Testaments ins Wienerische von Wolfgang Teuschl.
Das Buch basiert im Wesentlichen auf dem Markusevangelium, enthält aber auch Auszüge aus den anderen drei Evangelien. Während sich auf den Seiten gerader Zahl die Auszüge aus den Evangelien befinden, ist auf den Seiten ungerader Zahl die wienerische Übersetzung zu lesen.
Das Buch war nach seinem Erscheinen Gegenstand heftiger Kontroversen. Während die Gegner des Buches damit argumentierten, eine Übertragung der heiligen Schrift in Mundart sei pietätlos, argumentierten die Befürworter des Buches, dass durch die Mundart eine gewisse Entfremdung entstehe, die einen neuen und unkomplizierteren Zugang zur Heiligen Schrift ermögliche.
Teuschls Argumentation war, dass Jesus ja selbst hebräischen Dialekt gesprochen habe, und zwar Aramäisch. Des Weiteren ist sprachwissenschaftlich von hoher Wahrscheinlichkeit, dass das österreichische Wort „Haberer“ [phonetisch: Hawara] vom hebräischen „chawerim“ kommt.[1][2] Andere sind jedoch der Meinung, dass sich das Wort vom Brauch des Haberfeldtreibens in Bayern und im Nordwesten Österreichs ableitet.
Eine Bearbeitung für das Theater wurde 2017 unter der Regie von Nikolaus Büchel bei den Festspielen Schloss Tillysburg uraufgeführt.[3]
Einzelnachweise
- Peter Wehle: Sprechen Sie Wienerisch? Ueberreuter, Wien 2012, ISBN 978-3-8000-7544-7, S. 165.
- Robert Sedlaczek: Wörterbuch des Wienerischen. Haymon Taschenbuchverlag, Innsbruck-Wien 2011, ISBN 978-3-85218-891-1, S. 115.
- Interview mit Aaron Karl city-magazin.at, abgerufen am 8. November 2019