Da Himmegugga

Da Himmegugga (bairisch für: „Der Himmelgucker“) i​st ein bayerisches Theaterstück v​on Anna Elfriede Ringsgwandl. Geschrieben w​urde es 2002, d​ie Uraufführung f​and am 19. August 2006 statt. Die 1.000ste Aufführung w​ar am 6. Juni 2016 i​m Theaterzelt Riedering. Für Ende 2019 s​teht die 1.300ste Aufführung a​uf dem Spielplan. Eine Absetzung d​es Stücks i​st nicht vorgesehen.

Das Theaterstück

Das Theaterstück Da Himmegugga mischt Elemente des Volkstheaters mit Slapstick-Einlagen, Auftritten von Handpuppen und einem live gesungenen Lied. Dieser Titelsong mischt ein zentrales Motiv des Stückes mit Pop-Rhythmik zu einem wirksamen „Ohrwurm.“ Erzählt wird die Geschichte eines Sonderlings und Erfinders von skurrilen Alltags-Geräten. Er ist dem Spott seiner dörflichen Umwelt ausgeliefert, zieht sich deshalb immer mehr von den Menschen und der Welt zurück und sucht stattdessen den Kontakt zu den Bewohnern des Weltalls. Durch Lichtsignale versucht er hartnäckig, diese zu Reaktionen zu bewegen, denn von ihnen erhofft er sich die Antwort auf die Sinnfrage, die ihn plagt. Schauplatz ist seine Werkstatt voller verrückter Erfindungen und „nützlichem“ Gerümpel (das Bühnenbild soll auf engstem Raum aus über 1.000 Einzelteilen bestehen). Den „Himmegugga“, so sein Spitzname, plagt nicht nur die Sinnfrage, sondern vor allem lästige Nachbarn, neugierige Kinder und immer wieder Telefonanrufe, vor denen er gerne aufs Kanapee unter die Decke flüchtet. Allein seine Tochter Maria hält zu ihm, kümmert sich und hilft ihm bei all seinen Verrücktheiten. Als die NASA anruft ist klar, dass die Lichtsignale bemerkt wurden und Außerirdische auf dem Weg zu ihm sind. Das Treffen klappt aber erst, als diese Marias Lied hören. Sie singt es in allen Sprachen, zum Schluss auch auf Bairisch, was letztlich den Ausschlag für ihr Erscheinen gibt: Eine himmlische Abgesandte steht, umgeben von sphärischen Licht-Effekten, mitten in der Werkstatt und beantwortet Josef Hufnagl, dem „Himmegugga,“ seine quälende Frage nach Gott und der Welt. Die Weisheiten aus dem All wie: ...verzeih die Fehler der anderen, dann findest du Gott in dir selbst, bringen Josef Hufnagl wieder zurück ins normale Leben und unter die Menschen.

Besetzung

Die Hauptrolle d​es Himmeguggas w​urde u. a. v​on Sebastian Huber, Grafiker, Schauspieler, Theater- u​nd Kinderbuch-Autor a​us Breitbrunn gespielt. 2018 k​am Uli Bauer a​ls Besetzung für d​ie Hauptrolle hinzu. Er w​ar u. a. Double b​ei der jährlichen TV-Übertragung v​om Münchner Nockherberg.

Die weibliche Hauptrolle d​er Maria w​ird seit 2006 vorwiegend i​n Alleinbesetzung v​on Maria Imania (* 1981) verkörpert. Imania i​st die Tochter d​er Stückautorin Elfriede Ringsgwandl u​nd lebt i​n Berlin. Sie h​at den Titelsong komponiert.

Das Theaterzelt

Im Jahr 2002 errichtete Erwin Ringsgwandl in Ecking ein Theaterzelt mit ca. 100 Plätzen. Da Himmegugga wurde in diesem Zelt bis Ende 2011 aufgeführt, außerdem waren Zelt und Stück zwei Mal Teil des Tollwood-Festivals in München. Für ihr neues großes Theaterstück „Gsindlkind“ ließ Anna Elfriede Ringsgwandl im August 2011 südlich von Riedering ein viermastiges Palastzelt mit einer Fläche von 600 Quadratmetern aufstellen. Unter seinem Dach fand das Eckinger Zelt als Original-Aufführungsort und zweite Bühne wieder seinen Platz. Durch mehrfache Optimierung von Bestuhlung und Zugang ist heute vom alten Zelt, bis auf das unverwechselbare Bühnenbild, nicht mehr viel zu sehen. Die E.& E. Ringsgwandl GbR beschäftigt am neuen Standort im Riederinger Theaterzelt rund 50 Mitarbeiter, darunter auch Profi-Schauspieler wie Manfred Stecher und Sebastian Fischer.

Auszeichnungen

Das „Himmegugga Theater“ wurde 2017 mit dem Kulturpreis der Stadt Rosenheim ausgezeichnet 2018 wurde das Theaterstück „Himmegugga“ mit dem Oberbayerischem Kulturpreis ausgezeichnet.[1]

Einzelnachweise

  1. Oberbayerischer Kulturpreis für Everding und Ringsgwandl. welt.de. 22. Juli 2018. Abgerufen am 22. Oktober 2019.
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