DIN 5009
Die DIN 5009 legt Regeln für ein schreibgerechtes Diktieren fest.[3] Sie erschien erstmals im Juni 1983, damals noch unter der Bezeichnung Regeln für das Phonodiktat.[4] Im Dezember 1996 kam die nochmals vereinfachte Überarbeitung heraus.[1]
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Bereich | Text- und Informationsverarbeitung für Büroanwendungen | ||
Titel | Diktierregeln | ||
Erstveröffentlichung | Juni 1983 | ||
Letzte Ausgabe | 1996-12[1] Entwurf: 2021-09[2] | ||
Klassifikation | 35.260 |
Inhalt
Die DIN 5009 legt beispielsweise fest, wie Hervorhebungen, Zeichen-, Absatz- und Seitenformatierungen sowie Ziffern, Zahlen und Daten diktiert werden. Zur korrekten Anwendung der Regeln nach DIN 5009 ist es hilfreich, wenn der Diktierende ebenfalls die Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung nach DIN 5008 beherrscht.[5]
Buchstabiertafel
Zum Buchstabieren ist eine Variante der postalischen Buchstabiertafel angegeben. (Das Buchstabierwort „Eszett“ wurde für den gleichnamigen Buchstaben „ß“ hinzugefügt.) Laut Normtext sei die Buchstabiertafel für Spracherkennungssysteme ungeeignet.[6]
Diese Buchstabiertafel kommt beim Buchstabieren am Telefon, im innerdeutschen landgebundenem Funkverkehr und bei der Phonotypie bevorzugt zum Einsatz. In Seefahrt, Luftfahrt und allgemein im internationalen Funkverkehr wird jedoch meist das von der International Civil Aviation Organization herausgegebene Buchstabieralphabet angewendet.[7]
Überarbeitung 2020–2022
Seit Herbst 2020 wird die Norm von dem zuständigen DIN-Arbeitsausschuss überarbeitet. Am 30. Juli 2021 wurde die Entwurfsfassung unter dem Titel „Text- und Informationsverarbeitung für Büroanwendungen – Ansagen und Diktieren von Texten und Schriftzeichen“ veröffentlicht[8] mit der Möglichkeit, bis zum 30. September 2021 Kommentare einzureichen, die bei der Formulierung der endgültigen Fassung berücksichtigt werden. Diese soll Mitte 2022 erscheinen.[9] Dabei soll für den Bürogebrauch die postalische Buchstabiertafel durch eine neue „Deutsche Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung“ abgelöst werden, die überwiegend aus deutschen Städtenamen besteht. Von einer Aktualisierung der Vornamentabelle für diesen Zweck wurde abgesehen, weil es sehr schwierig sei, damit die kulturelle Diversität der deutschen Bevölkerung widerzuspiegeln. Um ein Zeichen zu setzen, wurde zusätzlich symbolisch eine Neufassung der postalischen Buchstabiertafel wiedergegeben, die auf der Fassung von 1926 beruht und somit die durch das NS-Regime getilgten Vornamen und Begriffe wieder aufnimmt.
Einzelnachweise
- DIN 5009:1996-12. In: beuth.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
- DIN 5009:2021-09 - Entwurf. In: beuth.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
- Diktierregeln. Sonderdruck von DIN 5009. Beuth, Berlin 1997, ISBN 978-3-410-13795-5, S. 3.
- DIN 5009:1983-06. In: beuth.de. Abgerufen am 22. April 2020.
- Der Geschäftsbrief. Gestaltung von Schriftstücken nach DIN 5008, DIN 5009. Beuth, Berlin 2012, ISBN 978-3-410-23356-5, S. 106.
- DIN 5009:1996-12, Seite 2, Abschnitt 5 Buchstabieren, Fußnote 1
- Spell on the Phone in English: ICAO/ITU/NATO Spelling Alphabet. In: spelltool.com. Abgerufen am 22. April 2020.
- Norm-Entwurf – DIN 5009 – Text- und Informationsverarbeitung für Büroanwendungen - Ansagen und Diktieren von Texten und Schriftzeichen. In: DIN-Entwurfsportal. 30. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
- F wie Frankfurt – Vorschlag für neue Buchstabiertafel mit Städtenamen. Norm-Entwurf für DIN 5009 steht zur öffentlichen Kommentierung bereit. In: DIN-Presseportal. 30. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.