Crying in the Chapel
Crying in the Chapel ist ein Popsong, der in drei verschiedenen Versionen den Status als Millionenseller erhielt, von denen die Version Elvis Presleys die erfolgreichste war.
Entstehungsgeschichte
Charles Artice „Artie“ Glenn ist der Komponist dieses Songs, der durch Elvis Presley einem breiten Publikum bekannt gemacht wurde. Glenn hat nur diesen einen Song komponiert[1]. Die Inspiration für diesen gospelähnlichen Song kam Artie Glenn während der Erholungsphase nach einer Operation, als er sich näher bei Gott fühlte und er beim Kirchgang den Tränen nahe war.
Erste Millionenseller
- Darrell Glenn - Crying in the Chapel
- June Valli - Crying in the Chapel
- Orioles - Crying in the Chapel
- Elvis Presley - Crying in the Chapel
Darrell Glenn, der Sohn des Songautoren Artie Glenn, gilt als Originalinterpret (Valley Records #105), denn er hat den Song vor Juni 1953 mit den Rhythm Riders aufgenommen. Er kam im Juli in die Country-Hitparade, wo er einen vierten Rang erreichte und innerhalb von zwei Monaten 15.000 Exemplare verkaufen konnte. Country-Sänger Rex Allen hat den Song erstmals am 5. Juni 1953 aufgenommen (Decca #28758) und konnte ihn nach Veröffentlichung im Juni 1953 auf Rang vier der Country- und Rang Acht der Pop-Charts platzieren, bevor June Valli am 11. Juni 1953 nachzog (RCA Victor #5368) und bis zur Nummer Vier der Popcharts hochkletterte. Die Orioles waren hiermit am 30. Juni 1953 im Tonstudio (Jubilee #45-5122). Ihre Version kam im Juli 1953 auf den Markt; sie erreichten hiermit den ersten Rang der Rhythm & Blues-Hitparade, den sie für fünf Wochen innehatten und nahmen hiermit # 11 der Pop-Hitparade ein. Allens Original verkaufte 928.000 Exemplare bis Ende 1953, bevor es Anfang 1954 den Status eines Millionensellers erhielt[2]. Den Orioles brachte ihre Version ebenfalls Millionenseller-Status ein[3].
Elvis Presley
Elvis coverte den Song erstmals am 30. Oktober 1960 für das vorgesehene Album His Hand In Mine. Das Elvis-Management fragte sodann den Komponisten Artie Glenn, ob er 50 % seiner Rechte an den Musikverlag Elvis Presley Music abtreten wolle, schließlich werde Elvis den Song veröffentlichen und ihm erneut zu Erfolg verhelfen. Glenn lehnte dieses vom Elvis-Management oft praktizierte cut-in ab[4], und deshalb verblieb der Song unveröffentlicht im RCA-Archiv, bis man sich schließlich doch einigte[5]. Daraufhin wurde Crying in the Chapel erneut am 31. Oktober 1963 aufgenommen. Erst am 6. April 1965 kam es zur Veröffentlichung, und Elvis führte den intensiv vorgetragenen Song bis zum Rang Drei der Pop-Charts. Damit war es für Elvis der erste Top Ten-Hit seit zwei Jahren und gleichzeitig auch der letzte für weitere vier Jahre. Von seiner Single wurden bis Ende 1965 insgesamt in den USA 1.732.000 Exemplare verkauft, weltweit waren es ca. 3,7 Millionen[6].
Weitere Coverversionen
Crying in the Chapel erhielt einen BMI-Award und wurde dem BMI zufolge 16 mal gecovert. Insgesamt 41 Versionen werden bei Coverinfo registriert[7]. Erwähnenswert sind zudem die Versionen von Ella Fitzgerald (September 1953; Rang 15 der Pop-Hitparade) und Art Lund (September 1953; Nr. 23). Auch Eddy Arnold (LP The Chapel On The Hill; 1955), Roy Hamilton (LP Warm Soul; 1963) oder Little Richard (Atlantic 2181; April 1963 Nr. 119 der Bubbling under the Hot 100-Hitparade) haben den Song aufgegriffen. Eine deutsche Version unter dem Titel Tränen in den Augen (deutscher Text: Hans Bradtke) erschien erstmals im Oktober 1955 von Wolfgang Sauer, die jedoch nicht in die Hitparaden kam. Bobby Solos deutsche Version erschien im Januar 1966 und erreichte Platz 16 in den deutschen Charts.
Einzelnachweise
- BMI-Eintrag für Glenn (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Joseph Murrells, Million Selling Records, 1985, S. 76
- Joseph Murrells, Million Selling Records, 1985, S. 80
- cut-in ist die Macht einer Person oder eines Platten- oder Musikverlages, für sich Rechte an einer Komposition zu beanspruchen, die ihnen in Wirklichkeit nicht zustehen
- Glenn hat allerdings zeitlebens verneint, jemals Teile seines Copyrights abgetreten zu haben.
- Joseph Murrells, Million Selling Records, 1985, S. 211
- Coverinfo-Eintrag