Cordon bleu (Orden)
Das Cordon bleu [kɔʀdɔ̃ ˈblø], dt. „blaues Band“, ist das himmelblaue Ordensband, an dem der französische Orden vom heiligen Geist (Ordre du Saint-Esprit) getragen wurde.
Geschichte und Bedeutung
Heinrich III. gründete diesen auf 100 Ritter begrenzten Orden im Jahr 1578. Unter der Herrschaft der Bourbonen 1589–1791 galt er als der höchste und elitärste Ritterorden Frankreichs. Le Cordon bleu, das blaue Band, wurde mit der Zeit nicht nur als Bezeichnung für diesen Orden selbst und seine Ritter gebraucht, sondern sehr bald auch als allgemeines Synonym für hervorragende Leistungen in den unterschiedlichsten Disziplinen verwendet. Im Besonderen jedoch für exzellente kulinarische Leistungen. Ein Umstand, der wahrscheinlich auf die sagenhaft ausschweifenden Gelage der Ordens-Ritter zurückzuführen ist. Möglicherweise hat aber auch Ludwig XV. maßgeblich zu diesem Umstand beigetragen, als er die Köchin seiner Mätresse Madame Dubarry, wider aller Regeln, mit dem Ordre du Saint-Esprit auszeichnete. Bis heute wird deshalb eine erfolgreiche Köchin, die bei einem bekannten Chef de Cuisine gelernt hat, gerne als Cordon Bleu bezeichnet.
Eine weitere These behauptet, dass die Bezeichnung Cordon bleu für gute Köchinnen nach der Medaille am blauen Band, die von der französischen Regierung geprüfte Köchinnen für ein glänzend bestandenes Examen erhielten, herrührt. Wobei allerdings auch in diesem Fall anzunehmen ist, dass das blaue Band dieser Auszeichnung einen deutlichen Bezug auf das original Cordon bleu des Orden vom heiligen Geist darstellt.
Eine Legende besagt, dass Gourmets hervorragende Gerichte mit dem Ausspruch „Bien, c’est un vrai cordon bleu“ quittierten und damit auch namensgebend für Gerichte wie das Schnitzel Cordon bleu wurden.
Im Sinne dieses elitären Selbstverständnisses ist auch der Name der französischen Kochschule Le Cordon Bleu zu verstehen, die 1895 in Paris gegründet wurde. Noch heute versteht sich die Kochschule als weltweit führend im Bereich der gastronomischen Ausbildung.