Collateralized Bond Obligation
Eine Collateralized Bond Obligation (CBO) ist ein forderungsbesichertes Wertpapier, das als strukturiertes Finanzprodukt durch einen Pool von Unternehmensanleihen besichert wird. Typischerweise ermöglicht die Konstruktion, dass die CBO ein gutes Rating („anlagewürdig“, englisch investment grade) erhält, indem es durch hochriskante Unternehmensanleihen (Hochzinsanleihen, auch Ramschanleihen genannt) besichert ist. Das gute Rating der CBO ergibt sich aus der Strukturierung und Risikodiversifizierung der Unternehmensanleihen (Granularität).
Grundlagen
Die Collateralized Bond Obligation (CBO) ist eine Unterart der Collateralized Debt Obligation (CDO). Emittent der CBOs sind Zweckgesellschaften, deren Vermögen überwiegend oder vollständig aus Ramschanleihen besteht.[1] Als Bedingungen für CBOs sind generell die Übertragbarkeit der Ramschanleihen, die Generierung von regelmäßigem und zuordnungsfähigem Cashflow sowie historische Performancedaten zu erfüllen. Das gute Rating der CBOs ergibt sich aus der Diversifizierung (Streuung) der Ramschanleihen und der Überbesicherung (weit über 100 %) durch diese.
Risiko
Das Risiko von CBOs besteht darin, dass trotz der hohen Granularität die Ramschanleihen eine positive Korrelation untereinander aufweisen. Kommt es beispielsweise zu konjunkturellen Krisen, werden die schlecht gerateten Unternehmensanleihen von einem überdurchschnittlich hohen Rezessionsrisiko ihrer Emittenten getroffen. Davon wird ein großer Teil der im Pool befindlichen Unternehmensanleihen erfasst, weil Ramschanleihen krisenanfälliger sind als Anleihen von guten Schuldnern. Die Unternehmenskrisen der als Deckung vorgesehenen Wertpapiere können Ausmaße annehmen, die sogar den positiven Effekt der Überbesicherung kompensieren. In den USA durchlief der Markt für Ramschanleihen mehrfach eine Krise, die sich auf die Besicherung und Marktliquidität der CBOs negativ auswirken kann.
Kritik
Von Medien und Wissenschaftlern werden die Komplexität von CBO-Produkten, die mangelnde Transparenz der Produkte, das Versagen der Ratingagenturen bei der korrekten Bewertung dieser Instrumente und die mangelnde Aufsicht der staatlichen Organe für die finanziellen Verwerfungen der Finanzkrise ab 2007 verantwortlich gemacht.[2]
Einzelnachweise
- Glenn Yago, Susanne Trimbath: Beyond Junk Bonds: Expanding High Yield Markets, 2003, S. 114.
- Hans-Werner Sinn: Der Kasino-Kapitalismus, Econ-Verlag, 2009, ISBN 978-3-430-20084-4, S. 308.