Coda (Verslehre)

Coda (italienisch „Schweif“) bzw. Cauda (lateinisch u​nd provenzalisch „Schweif“) i​st in d​er Verslehre allgemein e​in eine Strophe o​der ein Gedicht abschließender Einzelvers o​der eine abschließende Versgruppe.

Spezifische Bedeutungen i​n der provenzalischen u​nd italienischen Dichtung sind:

  • der Abgesang (sirma, sirima) einer Stollenstrophe bei Canso und Kanzone,
  • der Zusatz beim Schweifsonett (sonetto caudato), der anfangs nur ein mit dem letzten Vers reimender Elfsilbler oder ein Elfsilblerpaar mit eigenem Reim war, ab dem 14. Jahrhundert eine oder mehrere Strophen, bestehend aus einem Siebensilbler gefolgt von einem reimenden Elfsilblerpaar, wobei der Siebensilbler den Reim der vorhergehenden Strophe aufnimmt,
  • bei dem altfranzösischen Sirventes der abschließende Kurzvers der Strophe, der den Reim der folgenden Strophe angibt.

Literatur

  • Giorgio Bertone: Breve dizionario di metrica italiana. Turin 1999, S. 52 f.
  • Dieter Burdorf, Christoph Fasbender, Burkhard Moennighoff (Hrsg.): Metzler Lexikon Literatur. Begriffe und Definitionen. 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-476-01612-6, S. 126.
  • Wilhelm Theodor Elwert: Italienische Metrik. 2. Auflage. Hueber, München 1984, S. 105, 116, 124.
  • Otto Knörrich: Lexikon lyrischer Formen (= Kröners Taschenausgabe. Band 479). 2., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-47902-8, S. 33.
  • Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8. Auflage. Kröner, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-520-84601-3, S. 124, 139.
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