Club von Helgoland

Der Club v​on Helgoland w​ar ein deutscher Gesellschaftsclub, dessen Treffen i​m helgoländer Konversationshaus (Kurhaus) u​nd im Berliner Hotel Bristol (Unter d​en Linden) stattfanden. Er existierte v​on 1925 b​is 1938.

Wappen des Clubs

Mitglieder w​aren (oft jüdische) Hamburger u​nd Berliner Bankiers, verarmte Hochadelige u​nd Politiker unterschiedlicher Richtungen (z. B. Albert Südekum o​der Wilhelm Cuno). Gebürtige Helgoländer gehörten n​icht dazu. Gegründet w​urde er v​on dem Helgoländer Landrat Gustav Etzel, d​em Mitglied d​es Vorstands d​es Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens Ernst Wallach u​nd von Prinz Bernhard z​ur Lippe, Vater d​es späteren holländischen Prinzgemahls Bernhard z​ur Lippe-Biesterfeld. Viele seiner über 170 Mitglieder gehörten gleichzeitig z​um Deutschen Herrenklub, Berlin.

Nach ihrer Satzung war „Der Zweck des Clubs ... die Förderung Helgolands als Seebad und die Pflege der Geselligkeit auf Helgoland.“ Landrat Etzel benutzte den Klub aber auch 1928/29 für seinen Kampf gegen separatistische Bewegungen auf Helgoland. Der Klub wurde zum Gegner der frühen Nationalsozialisten auf Helgoland. Die Abkürzung CvH wurde antisemitisch mit die "Cohns von Helgoland" übersetzt. 1933 wurde Ernst Wallach von Helgoland vertrieben, das Klubleben endete auch durch den Tod seines Vorsitzenden Prinz Bernhard zur Lippe 1934. Weitere prominente Mitglieder waren Hans Albers und Emil Jannings.

Literatur

  • Eckhard Wallmann: Eine Kolonie wird deutsch – Helgoland zwischen den Weltkriegen. Bredstedt 2012.
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