Clemens Erlemann
Clemens Erlemann (* 1865; † 1937) war ein Bauunternehmer in Bochum. Er war von 1898 bis 1912 federführend bei der Entwicklung des Ortsteils Ehrenfeld als zweitem gehobenen Wohnquartier in Bochum nach dem Stadtparkviertel.
Der Zimmermeister Erlemann erwarb von Otto von Schell zu Haus Rechen nach längeren Verhandlungen 1898 das Gebiet zwischen der Oskar-Hoffmann-Straße (damals Ottostraße) und der Bahnstrecke. Er veräußerte zahlreiche Parzellen an private Bauherren weiter. Die Straßen trat er unentgeltlich an die Stadt ab. Nach dem Tod von Otto von Schell erwarb Erlemann 1903 die südlich gelegenen restlichen 380 Morgen Land des Hauses Rechen von dessen Sohn Carl von Schell. Zielgruppe waren Angestellte, Beamte und höhere Bevölkerungsschichten. Die Gemeinde Wiemelhausen genehmigte seinen Bebauungsplan, ab dem 1. April 1904 zählte Wiemelhausen zu Bochum.
Erlemann überließ der katholischen und der evangelischen Kirche kostenlos Grundstücke mit der Auflage, sie umgehend zu bebauen, darunter die Melanchthonkirche. Für die Errichtung des Verwaltungsgebäudes des Allgemeinen Knappschaftsvereina zu Bochum erhielt er dessen altes Grundstück in der Innenstadt. Auf eigene Kosten errichtete er 1907 für 900.000 Mark das „Orpheum“ als Varieté- und „Schaustellungstheater“, später „Apollo-Theater“, heute Schauspielhaus Bochum. Die mangelnden Einnahmen und die Umbaukosten des Objekts stürzten Erlemann 1912 in den Konkurs.[1]
In Bochum ist die Clemensstraße nach ihm benannt.