Clarion-Clipperton-Zone
Die Clarion-Clipperton-Zone, auch Clarion-Clipperton-Bruchzone, ist eine Bruchzone in der ozeanischen Kruste im Zentralpazifik. Dieses etwa 7.000 Kilometer lange Gebiet steht im Zentrum des Interesses, weil hier viele Manganknollen vorkommen. Manganknollen enthalten wertvolle Rohstoffe wie Nickel, Cobalt und eben Mangan. Auch die Bundesrepublik Deutschland erwarb 2006 eine 15 Jahre gültige Explorationslizenz (Deutsches Ressourcen-Forschungsgebiet im Pazifik). Im internationalen Forschungsprogramm JPI Oceans untersucht die Pilotmaßnahme „Ökologische Auswirkungen des Tiefseebergbaus“, ob ein Abbau der Manganknollen in der Tiefsee die dort lebenden Arten gefährden würde. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, brachen Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie, vom GEOMAR, vom Alfred-Wegener-Institut, vom MARUM und vom Senckenberg Forschungsinstitut am Meer im August 2015 mit dem Forschungsschiff SONNE zu einer Fahrt ins Perubecken im östlichen Pazifik auf. Das Ziel der Wissenschaftler war es, herauszufinden, welche ökologischen Folgen der Abbau von Manganknollen in der Tiefsee haben würde. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass die bisherigen Lebensgemeinschaften in den Regionen, wo Manganknollen entfernt wurden, nicht mehr in der gleichen Artzusammensetzung vorkommen.
Das Thema Tiefseeressourcen, Tiefseebergbau und seine ökologischen Folgen wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 2015 in die G7-Gespräche der Wissenschaftsminister eingebracht. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse ist zu entscheiden, ob und wie ein Tiefseebergbau stattfinden kann. Voraussetzung sind internationale Standards, die höchste Ansprüche stellen, wie marine Ressourcen ökologisch verantwortlich erschlossen werden können.
Nach 2017 erfolgte unter umweltfachlicher Begleitung durch das Institute for Advanced Sustainability Studies ein „Pilot Mining Test“.[2]
Da Exploration und Abbau in der Clarion-Clipperton-Zone vergleichsweise stark reguliert sind, gehen Fachleute davon aus, dass der Tiefseebergbau zuerst in Gebieten betrieben werden wird, für die einzelne Staaten zuständig und sind und in denen es weniger Einschränkungen gibt. Im Meeresatlas 2017 heißt es hierzu: „Trotz aller Bedenken: der kommerzielle Tiefseebergbau wird in den nächsten Jahren starten. Allerdings nicht in der international regulierten Clarion-Clipperton-Zone, sondern in der Ausschließlichen Wirtschaftszone von Staaten wie Tonga oder Papua-Neuguinea – denn sie entscheiden allein über Regeln und Umweltstandards. Hier gelten die internationalen Regeln nicht, und die Inselstaaten sind in der Hoffnung auf Entwicklungschancen und Gewinne aus Lizenzen bereit, hohe Risiken einzugehen.“[3]
Weblinks
- Website von JPI Oceans
- FONA-Podcast: Die Tiefsee als Schatzkammer der Menschheit
- Bundesministerium für Bildung und Forschung: Tiefseebergbau: Die Meere als Rohstoffquelle?
- Bundesregierung: Wertvolle Rohstoffe am Meeresgrund
- Projektträger Jülich: Marine Ressourcen
- JPI Oceans - Ecological Aspects of Deep-Sea Mining
Einzelnachweise
- Meeresatlas 2017 - Daten und Fakten über unseren Umgang mit dem Ozean, dort S. 35
- Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Bettina Stark-Watzinger, Christian Dürr, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP. Drucksache 19/23658. Zusammenarbeit von Bundesregierung und externen Interessenträgern. Institute for Advanced Sustainability Studies. In: Dokumentations- und Informationssystem (DIP). Deutscher Bundestag, 10. November 2020, abgerufen am 16. November 2020.
- Meeresatlas 2017 - Daten und Fakten über unseren Umgang mit dem Ozean, Kapitel „Tiefseebergbau - Welthunger nach Rohstoffen“, S. 34/35