Chrysographie

Als Chrysographie (griech. chrysos golden; graphein schreiben) wird die Technik bezeichnet, mit der in Handschriften Details wie Buchstaben oder gemalte Objekte (Kronen, Nimbusse) mit einer Goldtinktur gestaltet worden sind. Im frühen Mittelalter wurden sowohl in der byzantinischen als auch in der abendländischen Kultur Schriften auch ausschließlich in Goldbuchstaben gehalten. Diese Schriften werden auch Codex Aureus genannt. Im Hochmittelalter wurde der Einsatz von Gold reduziert und beschränkte sich zumeist auf vergrößerte Initialen. Angewandt wurde diese Technik sowohl in Büchern, in der Regel biblischen oder liturgischen Texten, als auch in Prunkausfertigungen von Urkunden (Purpururkunden).

Schmückende Elemente aus Goldtinktur, (Speyerer Evangeliar 1043–1046)

Siehe auch

Literatur

  • Johannes Jahn, Wolfgang Haubenreißer: Wörterbuch der Kunst (= Kröners Taschenausgabe. Band 165). 10., durchgesehene und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1983, ISBN 3-520-16510-4, S. 143.
  • Otto Kresten: Zur Chrysographie in den Auslandsschreiben der byzantinischen Kaiser. In: Römische Historische Mitteilungen. Band 40, 1998, S. 139–186.
  • Vera Trost: Gold- und Silbertinten. Technologische Untersuchungen zur abendländischen Chrysographie und Argyrographie von der Spätantike bis zum hohen Mittelalter (= Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen. 28). Harrassowitz, Wiesbaden 1991, ISBN 3-447-02902-1.
  • Vera Trost: Chrysographie und Argyrographie in Handschriften und Urkunden. In: Anton von Euw, Peter Schreiner (Hrsg.): Kaiserin Theophanu. Begegnung des Ostens und Westens um die Wende des ersten Jahrtausends. Gedenkschrift des Kölner Schnütgen-Museums zum 1000. Todesjahr der Kaiserin. Teil 2. Schnütgen-Museum, Köln 1991, S. 335–344.
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