Christian Ludwig von Hake

Christian Ludwig v​on Hake[1][2] (auch: Christian Ludewig v​on Hake[3] u​nd Christian Ludwig Hacke[4][5][6] s​owie Christian Ludewig v​on Hacke;[7] * 5. Dezember 1745 i​n Hannover; † 18. Oktober 1818 i​n Stade) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd hannoverscher Staatsminister.[1]

Leben

Hake w​urde 1745 a​ls ältester Sohn d​es hannoverschen Premierministers u​nd Großvogts Levin Adolph Freiherr v​on Hake u​nd seiner Frau Renate Sophie, geb. v​on Alvensleben a​us dem Haus Neugattersleben, geboren u​nd entstammte d​em Adelsgeschlecht v​on Hake. Er w​uchs in Hannover a​uf und studierte a​b 1763 Rechtswissenschaften a​n der Universität Göttingen. Ernst Ludwig Julius v​on Lenthe erwähnt i​hn in seinem Bericht d​ie Einholung b​eim Besuch d​es Herzogs v​on York a​m 22. August 1765 i​n Göttingen n​ebst Teilnehmerliste.[8] Am 10. Januar 1765 erhielt e​r eine Anstellung a​ls Auditor b​ei der Justizkanzlei i​n Hannover. 1766 w​urde er Hofgerichtsassessor b​ei der Calenbergischen Landschaft, a​b 1767 m​it dem Charakter e​ines Hofrats. 1767 w​urde er Deputierter d​er Calenbergischen Landschaft. 1778 erhielt e​r den Rang e​ines Wirklichen Geheimen Kammerrats.

1779 w​urde von Hake d​as Hofbau- u​nd Gartendepartement übertragen. In dieser Funktion erwarb e​r sich besondere Verdienste u​m die Erhaltung d​er Herrenhäuser Gärten.

Von Hake, Erb- u​nd Gerichtsherr a​uf dem Rittergut Ohr s​owie in Buchhagen u​nd „Bodemwerder“, w​ar der unmittelbare Vorgesetzte d​es 1780 i​n Herrenhausen tätigen Hofgärtners Karl Gottlob Feuereisen.[7]

1798 w​urde Hake z​um Geheimen Rat m​it Generalsrang befördert. 1799 w​urde er Präsident d​er Bremen- u​nd Verdenschen Regierung u​nd Gräfe d​es Landes Hadeln. Am 10. November 1801 erhielt e​r den Titel e​ines Staatsministers. Hake b​lieb Chef d​er Regierung d​er Herzogtümer Bremen u​nd Verden b​is zur Inbesitznahme d​urch das Königreich Westphalen. Nach d​em Ende d​es französisch-westphälischen Intermezzos kehrte e​r 1813 n​ach Stade zurück. Von 1816 b​is 1818 w​ar er Präsident d​er provisorischen Regierungskommission i​n Stade.

Auszeichnungen

Am 25. Mai 1776 w​urde Christian Ludewig v​on Hake v​on der Königlichen Landwirtschaftsgesellschaft i​n Celle z​um Ehrenmitglied ernannt. Nach i​hm wurde 1797 d​ie Gattung Hakea a​us der Familie d​er Silberbaumgewächse d​urch Heinrich Adolf Schrader u​nd Johann Christoph Wendland i​n Sertum Hannoveranum (1797) benannt.

Hake w​ar Träger d​es Großkreuzes d​es Guelphen-Ordens.

Familie

Christian Ludewig v​on Hake heiratete a​m 26. April 1778 Wilhelmine Friederike Amalie v​on Wallmoden (* 28. April 1756; † 27. November 1829), e​iner Tochter d​es Kammerherren Ernst Franz v​on Wallmoden (1728–1776). Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Johann Christoph Georg Adolf (* 19. Dezember 1779; † 25. Januar 1840), legte den Landschaftspark Ohrbergpark auf Gut Ohr (bei Hameln) an
  • Sophie Antoniette Wilhelmine Charlotte (* 8. August 1782; † 1. Oktober 1788), starb an der Ruhr
  • Fredrike Louise Sophie (* 29. Mai 1786; † 17. Februar 1857)
⚭ 1809 Friedrich Karl Ludwig von Schulenburg-Altendorf († 30. Juli 1817)
⚭ 1820 Andreas von Schlütter (* 3. Juni 1781; † 24. Februar 1863), Generalmajor
  • Louise Wilhelmine Frederike (* 17. November 1796; † 15. Juli 1860) ⚭ 1822 Freiherr Ivan Gottlieb Friedrich von Hodenberg-Grethem (* 18. September 1786; † 14. April 1840), Oberstleutnant

Literatur

  • Rauch: Die Chefs der Stader Regierung bis 1866. In: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 24 (1930), S. 76f.
  • Marieanne von König: Herrenhausen: die Königlichen Gärten in Hannover. Wallstein-Verlag, 2006, S. 263
  • Gunnar Henry Caddick: Die Hannöversche Landsmannschaft an der Universität Göttingen von 1737–1809, Göttingen 2009
  • Friedrich August Gustav Adolf von Hake, Geschichte der Freiherrlichen Familie von Hake in Niedersachsen, S.264ff

Einzelnachweise

  1. Friedrich August Gustav Adolf von Hake: Christian Ludwig III., in ders.: Geschichte der Freiherrlichen Familie von Hake in Niedersachsen, [Hameln] : [Niemeyer], [1887], S. 264ff.; Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  2. Marieanne von König: Herrenhausen: die Königlichen Gärten in Hannover. Wallstein-Verlag, 2006, S. 263
  3. Armin Schöne: Vom Westfälischen Frieden bis zum Wiener Kongress: europäische Machtpolitik um Langwedel und Bremen ( = Geistliche und weltliche Herrschaft im Alten Reich, Band 2), 1. Auflage, Bremen: Edition Falkenberg, 2016, ISBN 978-3-95494-074-5 und ISBN 3-95494-074-4, S. 528; Vorschau über Google-Bücher
  4. o. V.: Hacke, Christian Ludwig in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 1. März 2020
  5. Heinrich Wilhelm Rotermund: von Hacke, in ders.: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Band 2, Bremen 1823, Carl Schünemann, S. 207; Digitalisat über die Bayerische Staatsbibliothek (BSB)
  6. Königl.-Groß-Britannischer und Chur-Fürstl. Braunschweig-Lüneburgischer Staats-Kalender auf das Jahr 1789, S. 49; Digitalisat über Google-Bücher
  7. Karl Gottlob Feuereisen: Widmung Seiner Hochwohlgebornen dem Herrn Herrn Christian Ludewig Freyherrn von Hacke, in ders.: Praktische Abhandlungen über einige wichtige Gegenstände in der feinen Gärtnerey ..., Hannover, in der Helwingischen Hof-Buchhandlung, 1780; Digitalisat der BSB
  8. Lenthes Bericht mit Beilagen in der Handschriftenabteilung der SUB Göttingen; nach Caddick/Curschmann (Lit.), dort Nr. 0430 der Mitgliederliste
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