Chicago-Verteidigung
Die Chicago Verteidigung ist eine Variante des Morra-Gambits, einer Eröffnung des Schachspiels. Sie entsteht nach den Zügen
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1. e2–e4 c7–c5
2. d2–d4 c5xd4
3. c2–c3 dxc3
4. Sb1xc3 e7–e6
5. Sg1–f3 a7–a6
6. Lf1–c4
und nachfolgendem …b7–b5, …d7–d6, …Ta8–a7 und Ta7–d7. Der Turm soll dort die Dame gegen einen weißen Turm auf d1 verteidigen. Der d-Bauer ist dann nicht wie in vielen anderen Varianten des Morra-Gambits an die Dame gefesselt. Die Eröffnung hat durch das Turmmanöver einige Ähnlichkeiten mit der Polugajewski-Variante in der Najdorf-Variante. Gespielt wurde die Variante unter anderem von Nakamura und Dzindzichashvili. Nachteilig ist der unterentwickelte schwarze Königsflügel. Weiß kann die Stellung unter Opfern öffnen und einen Königsangriff starten. Da der Turm auf d7 den Läufer c8 von der Verteidigung des Bauern e6 abhält, gewinnt ein Figurenopfer auf e6 an Kraft.
Varianten
- 6. … b7–b5 7. Lc4–b3 d7–d6 8. 0–0 Ta8–a7?!
- 6. … d7–d6 7. 0–0
- 7. … b7–b5 8. Lc4–b3 Ta8–a7?! 9. Lc1–e3 Greift den Turm an und zwingt ihn auf die geplante Position 9. … Ta7–d7 10. Sf3–d4! Eine Art Sosin-Variante mit einem Mehrtempo für Weiß.
Mit Stockfish 14.1 findet man weitere starke Alternativen: 10. Sf3-g5! oder 10. Ta1-c1 oder 10. a2-a4
Der Springer (auf d4) kann nun e6 angreifen oder über c6 die Dame auf d8. 10. … Sg8–f6 (10. … Lb7 11. f4!) 11. f2–f4 Lc8–b7 (11. … b4!? 12. e5!) 12. f4–f5 e6–e5!? 13. Sd4–f3! (13. Sd4–e6!) exf4!? ist vermutlich der beste Zug, wickelt aber in ein strategisch verlorenes Spiel ab. 13. … Lf8–e7? bereitet die Rochade vor. 14. Lb3xf7+! Ke8xf7 15. Sf3–g5+ Ke8 16. Sg5–e6 Dd8–a5 16. Sxg7+!
- 7. … Sb8–c6 (verhindert Sf3–d4) 8. Dd1–e2 b7–b5 9. Lc4–b3
- 9. … Lf8–e7 10. Tf1–d1 Ta8–a7 11. Lc1–f3 (11. e4–e5!?) Ta7–d7 12. Sc3xb5! axb5 13. De2xb5 Weiß opfert einen Springer für nur einen Bauern, erhält aber starken Angriff. Falls es Schwarz gelingt Material zurückzugeben um den Angriff abzuschwächen, hat Weiß immer noch auf der a- und b-Linie zwei verbundene Freibauern. 13. … Lb7 14. La4! Sf6 15. Sd4!
- 9. … Ta8–a7 10. Lc1–e3 Ta7–d7 11. Tf1–d1!! (11. Sd4!? verliert zu viel Zeit und erlaubt es Schwarz eine Figur zu tauschen. 11. Sxb5!? axb5 12. Dxb5 Sge7!)
- 11. … Sg8–f6 (Nun steht Schwarz der Zug Sg8–e7 nicht mehr zur Verfügung) 12. Sc3xb5! axb5 13. De2xb5 Lf8–b7 14. Lb3–a4!
- 11. … Lf8–e7 12. Sc3xb5! axb5 13. Dxb5 Lb7 14. La4
- 11. … Lc8–b7 12. Sf3–g5! Nachdem der Läufer das Feld c8 verlassen hat, ist die Verteidigung von e6 zu schwach geworden. 12. … Sg6 (12. … h6 13. Sxe6) 13. f4!
- 7. … Sb8–c6 (verhindert Sf3–d4) 8. Dd1–e2 b7–b5 9. Lc4–b3
Literatur
- Marc Esserman: Mayhem in the Morra, Quality Chess, 2012, ISBN 978-1-907982-20-0