Chaddock-Reflex
Der Chaddock-Reflex ist ein Fremdreflex aus der Gruppe der Pyramidenbahnzeichen, die bei Erwachsenen auf eine Schädigung zentraler Motoneurone hindeuten. Ein positiver Reflex liegt vor, wenn beim Bestreichen des äußeren (lateralen) Fußrückens eine tonische Dorsalextension der Großzehe sowie häufig eine Spreizung der der übrigen Zehen erfolgt.[1] Um Fluchtbewegungen bei empfindlichen Personen zu vermeiden, kann der Chaddock-Reflex anstelle des Babinski-Reflexes angewendet werden.[2]
Es liegen nur vereinzelt Daten über Sensitivität und Spezifität des Chaddock-Reflexes vor.[3]
Der Reflex wurde 1911 von Charles G. Chaddock als „external malleolar sign“ beschrieben und später nach ihm benannt.[4][5] Chaddock verwies auf die verminderte Fehlinterpretation seines Testes, da dieser im Gegensatz zum Babinski-Reflex weniger durch Wegziehbewegungen verfälscht werde. Eine frühere Beschreibung des Reflexes erfolgte 1906 durch den Japaner K. Yoshimura.[5]
Einzelnachweise
- Malte E. Kornhuber, Stefan Zierz: Die neurologische Untersuchung. Steinkopff Verlag, Darmstadt 2005, ISBN 3-7985-1444-5, S. 86.
- Holger Grehl, Frank Reinhardt: Checkliste Neurologie. Thieme, Stuttgart 2005, ISBN 3131262737, S. 16.
- K. Tashiro: Clinical studies on chaddock reflex. In: Hokkaido igaku zasshi – The Hokkaido journal of medical science. Band 57, Nummer 6, November 1982, S. 741–751, ISSN 0367-6102. PMID 6985142.
- Charles G. Chaddock: The external malleolar sign. In: Interstate Medical Journal. 1911, S. 1026–1038. (Digitalisierte Fassung)
- Christopher G. Goetz: History of the extensor plantar response: Babinski and Chaddock signs. In: Seminars in neurology. Band 22, Nummer 4, Dezember 2002, S. 391–398, ISSN 0271-8235. doi:10.1055/s-2002-36761. PMID 12539060, S. 395ff.