Cellitinnenkloster Zederwald
Das Cellitinnenkloster Zederwald gehört zu den historischen Klöstern der Stadt Köln. Die Ordensschwestern, die es bewohnten, gehörten zur Ordensfamilie der Cellitinnen und widmeten sich der Krankenpflege.
Geschichte
Das Kloster, gelegen an der Komödienstraße, wurde am 2. April 1302 von Lufredus vom Holzmarkte als Konvent für arme Beginen gegründet, welchem zur Sicherung der laufenden Einkommen auch noch das Nachbarhaus geschenkt wurde. Doch damit nicht genug. Das offensichtlich beliebte Konvent erfuhr bereits in den ersten Jahren seines Bestehens eine beachtliche Vergrößerungen. So wurde ihm bereits am 11. Juli 1303 von Elisabeth Overstolz ein Nachbargrundstück geschenkt, am 4. Juni 1304 ein Nachbarhaus von Hermann Bonzstorp und im Jahre 1314 stattete der Priester Johannes vom Burggrafenhofe die Gemeinschaft mit beträchtlichen Mitteln aus seinem Privatvermögen aus.
Fortschritte machte die Gemeinschaft jedoch nicht nur im Ausweiten ihres Besitzes, sondern auch im geistlichen Leben, denn am 30. Juli 1328 wählten sie den Kanoniker Siegfried von Renneberg und den Patrizier Konstantin von Lyskirchen auf Lebenszeit in das Amt des Rektoren, bzw. Provisoren, um so über die Ordnung des Hauses zu erhalten. Dieses System scheint einen gewissen Erfolg gehabt zu haben, denn in einem Revisionsprotokoll von 1452 wird den 11 Beginen ein fleißiges Besuchen der Kranken nachgesagt. Im Gegensatz zu vielen anderen Beginenkonventen war diesem Haus, welches genügend Räumlichkeiten für 20 Frauen hatte, keine Höchstanzahl von Mitgliedern aufgetragen. Dies war für die weitere Entwicklung der Kommunität, welche auch ohne eine Ordensregel angenommen zu haben einen eigenen Visitator besaß (1452 ist uns Bernhard von Reyda, Professor für Theologie an der Kölner Universität belegt), äußerst positiv, denn bis 1487 sollte ihre Zahl auf 16 anwachsen.
Obwohl sie schon immer in einem klösterlichen Charakter lebten, nahmen die Beginen erst 1496 die Regel des heiligen Augustinus an. Doch vollzogen sie diesen Schritt nicht so problemlos wie es sich anhört, denn nicht alle 16 Mitglieder des Konventes gaben dazu ihr Einverständnis. Die beiden Schwestern, welche sich weigerten, die Regel anzunehmen, konnten bis zu ihrem Tode ihren alten Status beibehalten. Obwohl der Stadtmagistrat eine Änderung in den alten Zustand wünschte und den Schwestern das Errichten einer Kapelle untersagte, nahm die Entwicklung ihren Gang. Schon recht bald wurde mit dem Bau einer Kapelle, welche 1502 durch den Weihbischof Johannes Spender O.F.M. eingeweiht wurde und einen öffentlichen Charakter trug, begonnen. Das Gotteshaus war dem heiligen Augustinus geweiht.
Das Vermögen des Klosters hatte sich in den kommenden Jahren allgemein günstig entwickelt, wozu eine Reihe von Schenkungen und auch ihre handarbeitliche Tätigkeit, besonders das Fertigen und Ausbessern von Paramenten, beigetragen hatten.
In den folgenden Jahren scheint das Leben der Gemeinschaft ruhig in seinen gewohnten Bahnen verlaufen zu sein. Von einigem Interesse ist, dass das Amt des Klosterkommissars im Jahre 1783 durch einen Dominikaner wahrgenommen wurde. Die Französische Revolution brachte der im Jahre 1800 noch neun Mitglieder zählenden Gemeinschaft das Ende. Da es keinen Ordensnachwuchs mehr gab und vier Schwestern den Konvent verlassen hatten, wurde das Kloster 1802 aufgehoben und den übrigen beiden Schwestern die Vereinigung mit den Cellitinnen „Zur Zelle“ freigestellt, wohin sie dann auch übersiedelten. Aus diesem Jahr stammt auch die uns überlieferte Vermögensaufstellung der Gemeinschaft, die neben ihrem Kloster noch zwei weitere Häuser in der Stadt besaß, welche einen Wert von 6.600 Francs ausmachten. Neben Kapital- und Rentenforderungen in Höhe von 17.605 Francs, lagen aber auch 3.948 Francs Schulden vor, so dass man auf einen Gesamtkapitalwert von 20.257 Francs kam.
Nachdem die Klosterkirche abgerissen worden war, verpachtete man 1804 die übrigen Räumlichkeiten für 100 Frcs und verkaufte sie am 9. Dezember 1806 endgültig zu einem Preis von 5.045 Frcs. Das Klostervermögen selbst wurde an das Kloster "Zur Zelle" überwiesen.