Castello di Introd
Das Castello di Introd ist eine Burg im Ortsteil Plan d’Introd der Gemeinde Introd im Aostatal.
Castello di Introd | ||
---|---|---|
Castello di Introd vom Park aus | ||
Alternativname(n) | Château d‘Introd | |
Staat | Italien (IT) | |
Ort | Introd | |
Entstehungszeit | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | restauriert | |
Bauweise | Bruchstein | |
Geographische Lage | 45° 41′ N, 7° 11′ O | |
Höhenlage | 848 m s.l.m. | |
|
Geschichte
Das Castello di Introd geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Es war von ziemlich einfacher Konstruktion und bestand aus einem Bergfried mit quadratischem Grundriss, der von einem nicht besonders dicken Mauerring umgeben war. 1242 eroberte Graf Amadeus IV. von Savoyen die Burg, die dadurch an die Grafschaft Savoyen fiel.[1] 1260 ließ sie Graf Peter II. erweitern und zu einer echten Festung umbauen. Letzte Änderungen im 15. Jahrhundert verliehen der Burg eine eher rundliche Form.
Die Burg durchlitt in moderner Zeit zwei Katastrophen, die zu weiteren Restaurierungen führten: Einen Brand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und einen am Beginn des 20. Jahrhunderts. Letzterer führte zu Arbeiten im Jahre 1910[2] unter der Leitung des Architekten Jean Chavalley im Auftrag des Eigentümers, des Cavalier Gonella, die die Burg zu ihrer heutigen Form verhalfen.
Heute ist das Castello di Introd in den Händen der Grafen Caracciolo di Brienza. Es ist öffentlich zugänglich und wird dank einer Erlaubnis, die die Grafen der Gemeinde Introd gewährten, von der Fondation Grand-Paradis verwaltet.[3]
Im Juli 2012 wurde der Turm der Burg nach Durchführung von Restaurierungsarbeiten, die auch andere Teile des Komplexes umfassten, wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.[4]
Innenräume
Der große Saal ist mit einem Fresko dekoriert, das sich entlang dessen Wände erstreckt: In der Nähe der Decke sind viele einzelne Szenen eingesetzt. Auf jeder ist ein anderer Baum abgebildet. Darunter befindet sich eine Trompe-l’œil-Bildwirkerei.
Galeriebilder
- Grundriss der Burg (Carlo Nigra, 1936)
- Der Bergfried
- Eingangstor zur Burg, eine Kopie des Tores des Castello di Issogne. Die Treppe dagegen ist eine Kopie derer des Castello di Fénis.
- Graffiti aus dem 16. Jahrhundert im Inneren des Donjons mit den ältesten Daten der ganzen Burg
- Der Innenhof der Burg und seine Fresken, viele davon inspiriert von denen des Castello di Fénis
- Wanddekoration im großen Saal
Ländliche Nebengebäude
Scheune
Vor der Burg findet sich eine Scheune aus der Renaissance ganz aus Holz mit wunderbaren, schmiedeeisernen Portalen.
L’Ôla: Die Stallungen der Burg
Nicht weit entfernt finden sich die alten Stallungen, heute Cascina L’Ôla genannt. Dieser Name ist aus dem frankoprovenzalischen Begriff „ala“ (dt.: Flügel) abgeleitet, da das Dach als Pultdach ausgeführt ist. L’Ôla, die an der Hauptfassade fünf Säulen mit 1,8 Metern Durchmesser hat, hat die Architektur der Bahnhöfe der Bahnlinie Aosta – Pré-Saint-Didier im oberen Aostatal beeinflusst.[5]
Einzelnachweise
- Eugene L. Cox: The Eagles of Savoy. The House of Savoy in Thirteenth-Century Europe. Princeton University Press, Princeton 1974, S. 220.
- A. Gogna, M. Milani: Gran Paradiso. Priuli & Verlucca, 2006. ISBN 88-8068-3276. S. 27.
- Castello di Introd. Fondation Grand Paradis. Archiviert vom Original am 10. Juni 2012. Abgerufen am 9. Juni 2020.
- Moreno Vignolini: Riapre al pubblico la torre del Castello di Introd. Aosta Sera Online. 1. August 2012. Abgerufen am 9. Juni 2020.
- A. Gogna, M. Milani: Gran Paradiso. Priuli & Verlucca, 2006. ISBN 88-8068-3276. S. 93.
Quellen
- Mauro Minola, Beppe Ronco: Valle d’Aosta. Castelli e fortificazioni. Macchione, Varese 2002. ISBN 88-8340-116-6. S. 52.
- André Zanotto: Castelli valdostani. Musumeci, Quart (1980) 2002. ISBN 88-7032-049-9.
- Carlo Nigra: Torri e castelli e case forti del Piemonte dal 1000 al secolo XVI. La Valle d’Aosta. Musumeci, Quart 1974. S. 86–87.
Weblinks
- Castello di Introd. Regione Valle d'Aosta. Abgerufen am 9. Juni 2020.
- Castello di Introd. Comune di Introd. Abgerufen am 9. Juni 2020.