Casa della Farnesina
Casa della Farnesina (auch Villa Iulia und Villa unter der Farnesina, nicht zu verwechseln mit der Villa Farnesina aus dem 16. Jahrhundert) ist eine römische Villa, die um 20 v. Chr. im Ufergebiet des Tibers in Rom entstand und möglicherweise als Wohnsitz für Marcus Vipsanius Agrippa und Iulia diente.
Die Villa musste bald nach dem Bau aufgegeben werden, da sie offenbar zu nahe am Tiber gebaut war und eine Überschwemmung das Gebäude mit Schlamm füllte. 1879 wurde das Gebäude bei Arbeiten zur Errichtung von Dämmen an den Tiberufern in den Gärten der Villa Farnesina entdeckt. Es konnten vier Räume und zwei Korridore gerettet werden. In sämtlichen Räumen fand sich reicher Wandschmuck, der zu den wichtigsten Zeugnissen stadtrömischer Ausstattungskunst in frühaugusteischer Zeit gehört.
Die Wandmalerei zeigt – wie auch die Casa di Livia – eine Mischform zwischen 2. Stil und 3. Stil der römischen Wandmalerei. Einige der Malereien zeigen ein mythologisches Mittelbild auf weißem Grund, das von roten Feldern umgeben ist. Im Vordergrund wurden Säulen und andere architektonische Elemente als Scheinarchitektur aufgetragen.
Die Fresken wurden nach der Entdeckung abgenommen und befinden sich heute im Palazzo Massimo.
Literatur
- Irene Bragantini, Maria Rita Sanzi DiMino: La villa della Farnesina in Palazzo Massimo alle Terme. Electa, Rom 1998, ISBN 88-435-6662-8.
- Irene Bragantini, Mariette de Vos (Hrsg.): Le decorazioni della villa romana della Farnesina. (Museo Nazionale Romano. II, Le pitture 1) DeLuca, Rom 1982
- Joseph Bayer: Stuck-Reliefs eines Tonnengewölbes aus der „Casa Farnesina“ in Rom. Einführende Besprechung. Schallehn & Wollbrück, Wien 1897
- John R. Clarke: Ars Erotica. Primus, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-397-4, S. 30–33
- Stéphanie Wyler: Roman Replications of Greek Art at the Villa della Farnesina. In: Art History Bd. 29 Nr. 2 (2006), S. 213–232