Carolin Führer
Carolin Führer (* 1985 in Cranzahl, Bezirk Karl-Marx-Stadt, DDR) ist eine deutsche Germanistin und Hochschullehrerin an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Leben
Führer studierte von 2004 bis 2009 Germanistik, Romanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften an der TU Dresden und der Università degli Studi di Siena. Sie schloss das Studium mit dem ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch, Italienisch, Geschichte und Deutsch als Zweitsprache ab. Sie war Lehrkraft für besondere Aufgaben und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Dresden und promovierte dort 2012 bei Klaus Schuhmacher und Volker Frederking mit einer Dissertation zu historischen Narrativen in Ostdeutschland vor und nach 1989/90. 2011 bis 2013 absolvierte sie den Vorbereitungsdienst und das Zweite Staatsexamen im Freistaat Sachsen. Nach einer Assistenz an der Bergischen Universität Wuppertal und einem abgelehnten Ruf an die Universität Greifswald (2018) schloss sie mit dem Manuskript "Multimodale Rezeption und Produktion. Eine empirisch- qualitative Studie literarästhetischer Rezeption grafischer Literatur in mündlichen und schriftlichen Unterrichtskontexten" 2019 das Endevaluationsverfahren (mit Lehrbefugnis) im Tenure-Track-Verfahren an der Universität Tübingen ab. Seit 2020 ist sie Lehrstuhlinhaberin für Deutsche Philologie/ Didaktik der deutschen Literatur am Deutschen Seminar der Eberhard Karls Universität Tübingen.[1]
Führer ist Mutter von zwei Söhnen (* 2013,* 2017).
Schriften (Auswahl)
- Transformationen des Deutschunterrichts. Interviewstudien zu Selbstkonzepten, Kultur- und Geschichtsbewusstsein in Ostdeutschland. Wiesbaden 2013, ISBN 3-658-00667-6.
- Die andere deutsche Erinnerung. Tendenzen literarischen und kulturellen Lernens. Göttingen 2016 (Hrsg.), ISBN 978-3-8471-0502-2.
- Autorschaft im Unterricht. Literaturdidaktische Facetten am Beispiel von Interviews. Baltmannsweiler 2018 (Hrsg. gemeinsam mit Jochen Heins), ISBN 3-8340-1877-5.
- Dissonanzen in der Deutschlehrerbildung. Theoretische, empirische und hochschuldidaktische Perspektiven. Münster 2019 (Hrsg. gemeinsam mit Felician Führer), ISBN 3-8309-4047-5.
- Balladen. Didaktische Grundlagen und Unterrichtspraxis. Tübingen 2020 (gemeinsam mit Juliane Dube), ISBN 3-8252-5389-9.
- Umbruch – Bild – Erinnerung. Beziehungsanalysen in nationalen und transnationalen Kontexten. Göttingen 2022 (Hrsg. gemeinsam mit Antonius Weixler), ISBN 978-3-8471-1379-9.
- Ästhetische Rezeptionsprozesse in der empirischen Forschung – Ein literaturdidaktischer Strukturierungsversuch. In: Leseforum 1 (2019). S. 1–15.
- Reception of comics revisited. A revision of gender-based reading practices (at school). In: Journal of Literary Education 5 (2021). S. 94–111. (online unter: doi.org/10.7203/JLE.5.20840)
- Grafisches Erzählen zwischen subjektiver Involviertheit und genauer Text-Bildwahrnehmung. Zur Rekonstruktion von Rezeptionsherausforderungen im Schreibunterricht der Sekundarstufen. In: Medien im Deutschunterricht 2 (2020). S. 1–21.
- Gesamtsprachliche Literaturdidaktik? Verhältnisbestimmungen zu klassischen Texten und literarischer Rezeptionsfähigkeit im gegenwärtigen Deutsch- und Fremdsprachenunterricht. In: HeLix 13 (2020). S. 61–81. (gemeinsam mit Bernd Tesch)
- Digitales Lesen in der Hochschule. Ein Vergleich von Lehramtsstudierenden mit anderen Studierendengruppen. In: MedienPädagogik. Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 40: CoViD-19 und die Hochschulbildung, S. 282–304. (gemeinsam mit Eiben-Zach, Britta, Annika Schwabe, Ina Brendel-Kepser, Marion Krause-Wolters)
- Kohärenz in der Lehrerbildung!? Resonanzen und Dissonanzen eines professionstheoretischen Ansatzes für das Fach Deutsch. In: Harant, Martin/Küchler, Uwe/Thomas, Philipp (Hrsg.): Theorien! Horizonte für die Lehrerbildung. Tübingen 2020. S. 85–97. (gemeinsam mit Felician Führer)
- DeutschlehrerInnen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse. Eine typologische Rekonstruktion individueller didaktischer Konzepte zur Entwicklung (kultur-) historischen Bewusstseins im Literaturunterricht. In: Leseräume 3 (2016). S. 133–146.