Carlo Mannelli
Carlo Mannelli (* 4. November 1640 in Rom; † 6. Januar 1697 ebenda) war ein italienischer Violinist, Kastrat und Komponist.
Leben und Wirken
Carlo Mannelli verbrachte den größten Teil seines Lebens in Rom und wirkte dort bei Opernaufführungen sowie kirchlichen Anlässen mit. Als Violinist mit dem Beinamen Carlo del Violino spielte er als erster Geiger in den namhaftesten Römischen Formationen seiner Zeit. Arcangelo Corelli, der vielfach unter Mannellis Leitung musiziert hatte und diesen erst zwischen 1682 und 1690 nach und nach als ersten Concertino Geiger ablöste, bezeichnete ihn 1685 in einem Schreiben als einen seiner einflussreichsten Lehrer. Außerdem zählt er mit Carlo Ambrogio Lonati und Lelio Colista sicherlich zu den im Vorwort zu Corellis op. 1 zitierten „più valorosi professori musici di Roma“, bei denen Corelli sich ausdrücklich bedankt.
Für mehrere Jahre war Mannelli Leiter der Congregatione di S. Cecilia, einer bis in unsere Tage fortbestehenden Musikerorganisation. Als er 1697 unverheiratet starb, hinterließ er sein nicht unbeträchtliches Vermögen der Kongregation. Die Stiftungssumme war für minderbemittelte Mitglieder vorgesehen und erlosch erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts.
Bis auf eine seiner beiden Sinfonie a violino solo (um 1666), die als Manuskript erhalten ist, bleiben seine Werke verschollen, obschon in seinem Nachlass 300 Werke genannt werden, darunter 86 Violinsonaten, 24 Triosonaten, 58 Sinfonie für drei Violinen und B. c., sowie einige Vokalwerke. Auch finden sich Hinweise auf ein Werk Studio del Violino, welches ebenfalls verschollen bleibt.
Werke (Auswahl)
- Primo Libro di Sinfonie a Violino solo (um 1666) (verloren)
- Op. 2: 14 Sonate a tre, dui Violini e Leuto o Violone con il Basso per l’Organo (Rom, 1682)
- Op. 3: 12 Sonate a tre, doi Violini, Leuto o Violone, con il Basso per l’Organo (Rom, 1692)
- Capricci a due Violini e Basso (verloren)
- Terzo Libro di Sonate a tre d’altri Stili (verloren)
- Studio del Violino (verloren)
Literatur
- Antonella D’Ovidio: Mannelli, Carlo. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 69: Mangiabotti–Marconi. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2007.