Carl Wilhelm Drescher

Carl Wilhelm Drescher (* 12. Dezember 1850 i​n Wien; † 8. Dezember 1925 ebenda) w​ar ein österreichischer Kapellmeister u​nd Komponist.

Leben

Carl Wilhelm Drescher erhielt e​ine Ausbildung a​ls Chorknabe a​m Wiener Kärntnertortheater u​nd war d​ann dort a​ls Chorist tätig. Daneben besuchte e​r das Wiener Konservatorium, w​o er d​as Violinspiel b​ei Joseph Hellmesberger senior studierte.

Ab 1866 w​ar Drescher Primgeiger i​n der Kapelle v​on Philipp Fahrbach d. J., danach b​ei den Brüdern Johann u​nd Eduard Strauß (1868/69) u​nd Johann Schrammel. Seine Militärzeit absolvierte e​r als Primgeiger i​n den Garnisonen Wien u​nd Olmütz.[1] Mit seiner 1874 gegründeten eigenen Kapelle w​urde er r​asch bekannt u​nd bald t​rug er d​en Namen „König d​er Wiener Salonkapellen“. Gastspiele führten i​hn nach London, Baden-Baden u​nd Berlin, 1900 w​urde er m​it der Salvatormedaille ausgezeichnet. Am 23. Mai 1925 dirigierte Drescher i​m Dreherpark z​um Fiakerjubiläumsfest b​eim Weigl, b​ei dem a​uch Edmund Eysler u​nd Hansi Niese mitwirkten.

Dreschers ehrenhalber gewidmetes Grab befindet s​ich auf d​em Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 33A, Reihe 1, Nr. 24).

Sonstiges

Gedenktafel für Drescher in Wien-Wieden
  • Gedenktafel am Wohnhaus Heumühlgasse 9 (Schönbrunner Straße 2)
  • 1938 wurde in Wien-Simmering die Karl-Descher-Gasse nach ihm benannt.

Werke (Auswahl)

  • A alter Hallodri. (Hallodri Marsch) Wienerlied, Worte von Rudolf Stiegler.
  • Aus Lieb’ zu meiner Vaterstadt, op. 190. Walzer.
  • Chansonetten-Quadrille, op. 10.
  • Das ist mein Wien, op. 66. Walzer nach Motiven beliebter Wiener Lieder.
  • Erzähl’ns nur fort. Couplet. Text von Wilhelm Wiesberg.
  • Gabesam-Marsch. (Herrn Cafetier Gabesam freundlichst zugeeignet.)
  • Gedenkblätter. Walzer.
  • Gedenke mein. Polka Mazur.
  • Grinzinger Marsch, op. 135. Worte von C. W. Drescher.
  • Herzensstimmen, op. 107. Walzer.
  • I bin a alter Spleni. Deutschmeisterlied von Eduard Merkt.
  • I sag’s der Mutter, op. 30. Polka française.
  • Im Traume. Polka Mazur.
  • Linzer-Buam. Marsch.
  • Musikvereinsklänge, op. 21. Walzer.
  • Pick-Fein, op. 69. Polka schnell.
  • Romantisch, op. 109. Polka Mazur.
  • So hat’s der Wiener gern, op. 193. Wienerlieder-Potpourri.
  • Vergißmeinnicht. Wienerlied. Text von Eduard Merkt.
  • Walzer-Rondo, op. 122.
  • Wiener Mode, op. 108. Polka française.
  • Der Wiener geht net unter, op. 13.

Literatur

  • Drescher Karl Wilhelm. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 200.
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 2. Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00547-7; S. 101.
  • Peter Kemp: The Wienerlieder Man, in Vienna Music No 97, Paddock Wood 2009
  • Peter Kemp (Übersetzung: Rudolf Maeder): Der Wienerlieder-Mann. In: Neues Leben – Mitteilungsblatt der Deutschen Johann Strauss Gesellschaft. Heft 43, Nr. 3/2012, Sonderheft mit Werkverzeichnis. ISSN 1438-065X
  • Monika Kornberger: Drescher, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Commons: Carl Wilhelm Drescher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Drescher Jubiläum. In: Wiener Sonn- und Montagszeitung. Wien 1. Januar 1900, S. 6 (onb.ac.at).


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