Carl Haber (Bergbauingenieur)

Carl Kaspar Franz Haber (* 8. Januar 1833 i​n Worbis; † 17. Mai 1914 i​n Bonn) w​ar ein deutscher Bergbauingenieur u​nd Berg- u​nd Hüttenwerksdirektor i​n Ramsbeck.

Leben

Sein Vater stammte a​us der Familie d​er Kurmainzer Amtvögte u​nd starb a​ls Oberregistrator i​n Worbis. Zwei seiner Söhne studierten Rechtswissenschaften während Carl d​as Bergfach studierte. Bei Carls Geburt verstarb s​eine Mutter, d​er Vater, Joachim Haber, (* 31. Dezember 1787), w​ar bereits a​m 5. Juli 1832 verstorben. Er w​uchs als Vollwaise i​m Hause seines Großvaters, d​es Kreisphysikus Dr. med. Gremler, auf.

Nach bestandener Bergreferendarprüfung trat Haber in den Privatdienst, zunächst als Berginspektor in Mechernich, sodann vertretungsweise als Direktor beim Eschweiler Bergwerks-Verein ein. Nach dem Kriege (1870/71) leitete er die Gruben Westende und Ruhr & Rhein in Duisburg-Meiderich. Nach einer Belehrungsreise in die Vereinigten Staaten von Nordamerika trat er in die Dienste der Aktiengesellschaft für Bergbau-, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen.

Von 1875 b​is 1907 w​ar Haber Direktor d​er „Actien-Gesellschaft für Bergbau, Blei- u​nd Zinkfabrikation z​u Stolberg u​nd in Westphalen, Abtheilung Ramsbeck“.

Seinen Wehrdienst h​atte er i​n Berlin abgeleistet. Im Krieg 1866 w​urde Haber a​ls Offizier b​eim Landwehr-Infanterieregiment 25 b​ei Langensalza eingesetzt. 1870/71 w​ar er Kommandeur e​ines Gefangenenlagers a​uf der Wahner Heide.

Neben zahlreichen Ehrenämtern war er auch Vorsitzender der Handelskammer Arnsberg. Seinen Lebensabend verbrachte er in Bonn.

Zu seinen Ehren w​urde ein Schaustollen i​n Andreasberg Carl-Haber-Stollen genannt. Eine Straße i​n Andreasberg trägt seinen Namen: „Carl-Haber-Straße“.

Familie

Er w​ar verheiratet m​it Elisabeth Meiring. Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  1. Johann Carl Emil Eduard Haber, * 1. Oktober 1866, in Risa bei Mechernich, † 14. Januar 1947 in Tübingen-Lustnau, Bergingenieur, Beamter im Reichskolonialamt (u. a. Gouverneur von Deutsch-Neu-Guinea), Honorarprofessor
  2. Carl Hubert Haber, * 28. Februar 1868 in Eschweiler, † 30. April 1908 in Ramsbeck, Bergingenieur in Ramsbeck
  3. Engelbert Albrecht Haber, * 21. Mai 1870 in Duisburg-Meiderich, † Herbst 1912 (ertrunken), Cuxhaven, Kapitänleutnant a. D.

Werke

  • Genesis der Bleierze im Buntsandstein d. Bleibergs b. Kommern. In: Der Berggeist. Zeitung für Berg-, Hüttenwesen und Industrie, 1866, Köln 1866, XI. Jahrgang, S. 281 f. und 289
  • Ueber unterirdische Wasserhaltungsmaschinen in England. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. 1872, Bd. XVI, S. 225.
  • Der maschinelle Bohrbetrieb auf den Gruben der Abtheilung Ramsbeck der Actien-Gesellschaft für Bergbau-, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen. In: Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preussischen Staate. Bd. 30 (1882), S. 43–65.

Literatur

  • F.-Engelbert Prein, C. Haber: Der Bergwerksdirektor aus Worbis und der Ramsbecker Bergbau. In: Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1993. ISBN 3-923448-98-8.
  • Walter Serlo: Bergmannsfamilien in Rheinland und Westfalen. In: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien. Band 3, 1937.
  • Helmut Marcon, Heinrich Strecker: 200 Jahre Wirtschafts- und Staatswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Leben und Werk der Professoren. Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-06657-8.
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